Grace Rasp-Nuri (1899-1978)

Heute weitgehend unbekannt, war Grace Rasp-Nuri eine frühe Mittlerin zwischen deutscher und türkischer Kultur. Geboren in Nikosia auf Zypern, verbrachte sie den größten Teil ihres Lebens in Deutschland, hauptsächlich in Darmstadt.

Gegen Ende des 2. Weltkriegs, mit etwa 45 Jahren, begann Grace Rasp-Nuri zu schreiben.
Ihre ersten - stets auch autobiografisch geprägten – Werke (“Insel zwischen den Welten”, “Schlangenbrut”) sind Programm. Denn sie erzählt von ihrer Kindheit auf Zypern, bereits dies ein Hereinwachsen in eine Welt zwischen und mit verschiedenen Kulturen: türkisch, griechisch, britisch.

Grace Rasp-Nuri schrieb für Erwachsene und Jugendliche. Einige ihrer Werke (“Yussuf, der Türkenjunge”, “Alima”) wurden in mehrere Sprachen übersetzt und standen auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis.
Mit ihren Themen über die Lebenswelten eines deutsch-türkischen Paares, über die mangelnde Schulbildung türkischer Mädchen oder die Probleme eines körperlich behinderten Kindes war sie ihrer Zeit oft weit voraus.

Grace Rasp-Nuris Werke sind heute nur noch antiquarisch zu finden. Einzig ihr bemerkenswertes Spätwerk “Siegfried oder Die Zerstörung eines Lebens” wurde anlässlich ihres 100. Geburtstags neu aufgelegt. In diesem Buch erzählt sie den Lebens- und Leidensweg eines jüdischen Jungen aus einer Berliner Familie. Selbst anders als “normale” Deutsche, kann Grace Rasp-Nuri das Leben eines anderen Außenseiters besonders eindrücklich erzählen.




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