Laterne, Laterne ...

Laternenfeste

Am 11. November, dem Martinstag, ziehen überall in Deutschland Kinder mit Laternen durch die Straßen und singen das Laternenlied:

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne.
Brenne auf, mein Licht,
brenne auf, mein Licht,
aber nur meine liebe Laterne nicht!

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne.
Sperrt ihn ein, den Wind,
sperrt ihn ein, den Wind,
er soll warten, bis wir alle zu Hause sind!

Laterne, Laterne,
Sonne, Mond und Sterne.
Bleibe hell, mein Licht,
bleibe hell, mein Licht,
denn sonst strahlt meine liebe Laterne nicht!

Mit diesem oder einem ähnlichen Lied beim Martinssingen während eines gemeinsamen Martinszuges erinnert man an Martin von Tours, besser bekannt als Sankt Martin. Der heilige Martin lebte im 4. Jahrhundert n. Ch. und gilt noch heute als Beispiel für Barmherzigkeit und Nächstenliebe. 

Als er im kalten Winter einmal einen armen, frierenden Mann traf, soll er der Sage nach seinen Mantel geteilt haben, um ihn mit dem armen Mann zu teilen. Die Kinder, die heute beim Martinsumzug mit ihren bunten Laternen in die Dunkelheit leuchten, werden oft mit einer Martinsbrezel oder einem Weckmann (ein Gebäck aus Hefeteig) beschenkt.

Vergessen wir darüber nicht, dass es in unserer unmittelbaren Nachbarschaft viele Kinder gibt, die wärmende Kleidung und Hilfe benötigen.

Laternenfeste gibt es überall auf der Welt, nicht nur in christlich geprägten Ländern.
Wir erinnern an die Fanus genannten Ramadanlaternen muslimischer Kinder oder an das Laternenfest, das am Ende des mehrtägigen chinesischen Neujahrsfests steht. Auch in Deutschland werden Laternenfeste nicht nur in der dunklen Jahreszeit gefeiert. Das Laternenfest in der hessischen Stadt Bad Homburg zum Beispiel lockt jedes Jahr im Spätsommer viele Gäste an, in Halle an der Saale wird Ende August mit einem Laternenfest ein Volks- und Heimatfest gefeiert.

Fast zeitgleich mit dem Martinstag ist der Beginn von Diwali, das ist ein hinduistisches Lichterfest der Hindus, das mehrere Tage lang fröhlich gefeiert wird und gleichzeitig in Nordindien den Beginn des neuen Jahres markiert. Das jüdische Lichterfest Chanukka dauert acht Tage und wird Ende November/Anfang Dezember gefeiert.

Die Sehnsucht nach Licht in der Dunkelheit ist menschlich und universal.




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