FGM
Ganz ehrlich: Im Moment ist mir überhaupt nicht nach Satire zumute (zu sehr geistert dieses Thema aktuell durch die Main-Stream-Medien).
Deshalb stelle ich heute ein sehr ernstes Thema vor: weibliche Genitalverstümmelung bzw. kurz FGM (für Female Genital Mutilation). Das betrifft vergleichsweise wenige Frauen (nach Schätzungen des EU-Parlaments leben ca. 500.000 Frauen in Europa mit den Folgen dieses Eingriffs) – aber auch das sind eindeutig zu viele. Denn für FGM gibt es keinen medizinischen Anlass. Der Eingriff ist sehr schmerzhaft und kann schwere dauerhafte Schäden physischer oder psychischer Art verursachen.
Warum wird weibliche Genitalverstümmelung also überhaupt vorgenommen? In einigen Regionen gilt sie als unverzichtbares traditionelles Ritual für Mädchen, die zur Frau werden. Erst in den letzten Jahrzehnten ist allmählich weltweit ein Bewusstsein dafür gewachsen, dass eine primäre Funktion der FGM auf der Kontrolle und Unterdrückung weiblicher Sexualität beruht.
Die Befürworter der FGM drücken das natürlich nicht so aus. Ihnen fallen die abenteuerlichsten Gründe ein für die Genitalverstümmelung: eine beschnittene Vulva sei ästhetischer, die Beschneidung diene der sexuellen treue und ähnlicher Unsinn mehr. Natürlich wurde auch versucht, der Genitalverstümmelung ein Mäntelchen religiöser Rechtfertigung umzuhängen. Wen wundert's. Das ist nicht das erste Mal, dass Religion zurechtgebogen wird, um Geschlechterungleichheit zu zementieren.
Seit Jahren gibt es weltweite Bemühungen verschiedener Organisationen, FGM ein Ende zu setzen. Selbst in einigen Staaten Afrikas, wo FGM am meisten verbreitet ist, wurde dieses grausame Ritual inzwischen gesetzlich verboten.
Detaillierte Informationen über die Problematik weiblicher Genitalverstümmelung gibt es auf der Website der Weltgesundheitsorganisation WHO.
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