Migranten und Expats
Es soll ja immer noch Menschen geben, die die Wahl der Wörter nicht so wichtig nehmen. Also die meinen, es genüge, die Politiker (oder Anwälte, Ärzte, Ingenieure, Leser, Sportler ...) zu sagen, weil Frauen ja sowieso mitgemeint seien. Ja klar. Also so, wie alle sofort putzende Männer vor Augen haben, wenn von Reinigungsfachkräften und Putzfrauen die Rede ist.
Spinnen wir den Wortfaden einmal weiter. Sie wissen, was Expats sind? So nennt man Menschen, die für einen mehr oder weniger langen Zeitraum ihren Wohnort in ein Land verlegen, in dem sie weder geboren noch aufgewachsen sind. Also ungefähr so wie Migranten und Geflüchtete.
Der Begriff Expats ist allerdings mit ganz anderen Beiklängen verbunden als Migration und Flucht. Unter Expats stellt man sich nicht bemitleidenswerte Kreaturen vor, sondern Menschen, die sich keine allzu großen Gedanken über ihre Lebensverhältnisse machen müssen und die in jedem Land der Welt ihren gewohnten, liebgewonnenen Lebensstandard beibehalten möchten.
Vereinfacht ausgedrückt: Expats sind cool, Migranten und Geflüchtete nicht.
Ein klitzekleiner Schritt in eine bessere Welt für uns alle wäre es vielleicht doch, wenn wir wenigstens auf unsere Sprache achten würden und nicht schon mit Wörtern teilen und diskriminieren. Nur mal so vor mich hinfantasiert. Träumen darf ich ja noch.
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