Theaterstück

Die folgende Episode beruht auf einer Geschichte aus dem Mesnevi und eignet sich sehr gut zur Aufführung mit Kindern. Sie ist ein Beitrag zu friedlichem Miteinander und gegenseitigem Verstehen.

Man benötigt lediglich 8 Mitspieler/-innen, ein paar Weintrauben und einige Schilder, die mit dem jeweiligen Wort für “Trauben” in verschiedenen Sprachen beschriftet sind (s.u.). Ein paar Requisiten für phantasievolle Verkleidung sind ebenfalls nützlich.

Viele Sprachen — viele Wünsche

Erzähler: 6 Menschen aus verschiedenen Ländern gingen einmal spazieren und klagten, dass sie arm waren und kein Geld hatten. Da kam ein Mann vorbei und hatte Mitleid mit ihnen. Deshalb gab er ihnen ein Geldstück.
(Der Mann gibt dem Araber das Geldstück)
Erzähler: Da sagte der Araber zu den anderen:

Araber: Liebe Freunde, mit diesem Geld kaufen wir INEP. Ich möchte INEP!
(Der Araber hält sein Schild hoch)

Erzähler: Die Afghanin war dagegen und sprach:

Afghanin: Nein, wir kaufen ANGUR. Ich will ANGUR!
(Die Afghanin hält ihr Schild hoch)

Erzähler: Da mischte sich der Kongolese ein und rief:

Kongolese: Nein, nicht Inep und nicht Angur. Ich bin für KOFTIER!
(Der Kongolese hält sein Schild hoch)

Erzähler: Nun konnte es die Griechin nicht länger aushalten und schrie:

Griechin: Mit dem Geld kaufen wir STAFILY. Ich will STAFILY!”
(Die Griechin hält ihr Schild hoch!)

Erzähler: Dagegen aber hatte der Vietnamese etwas einzuwenden und sagte:

Vietnamese: Für mich bitte NHO, habt ihr gehört: NHO!
(Der Vietnamese hält sein Schild hoch)

Erzähler: Darüber wiederum regte sich die Italienerin auf und rief:

Italienerin: Es ist so heiß. Ich bevorzuge UVA, nur UVA bitte!
(Die Italienerin hält ihr Schild hoch)

Erzähler: So wurde das Gespräch immer lauter, sie fingen an sich zu streiten und riefen laut durcheinander, jeder, was er wollte.
(Alle rufen ihre Worte)

Erzähler: Ein kluger Mann, der gerade vorbeikam, brachte sie auseinander, verlangte Ruhe und machte einen Vorschlag:

Kluger Mann: Ruhe bitte, ichr braucht euch nicht länger zu streiten. Gebt mir nur das Geldstück und jeder bekommt seinen Wunnsch erfüllt. Glaubt es mir, das Geld reicht für alle!

Alle rufen: Niemals wird das Geld reichen!
(Der Araber gibt dem klugen Mann widerwillig das Geldstück)

Erzähler: Der kluge Mann ging auf den Markt und kaufte 6 Trauben für das Geldstück, gab jedem eine Traube und sagte:
(Der kluge Mann teilt die Trauben an die 6 Menschen aus)

Kluger Mann: Da, nehmt, was ihr euch so sehr gewünscht habt!

Erzähler: Da schauten sich alle überrascht und völlig verdutzt an. Alle Wünsche waren tatsächlich in Erfüllung gegangen.
(Alle 6 Menschen hängen ihre Traube an die Äste des

Traubenstocks. Auf ein weiteres Zeichen des Erzählers befestigen die 6 Menschen unten an ihren Trauben das Schild mit dem Namen Gottes in ihrer Sprache.)




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