Türkentauben
Nein, zu den Zugvögeln werden Tauben nicht gerechnet. Und doch ist die sogenannte Türkentaube gewandert, also migriert. Die Geschichte ihrer erfolgreichen Migration begann, Ironie der Menschengeschichte, in den 1930er-Jahren. Die Türkentauben erwiesen sich als sehr anpassungsfähige Migranten, sie breiteten sich, von der Türkei kommend, nach Nordwesten hin in ganz Europa aus. In den 1980er-Jahren gelang ihnen sogar der Sprung über den Atlantik. Seither werden sie in immer mehr US-amerikanischen Staaten heimisch.
Woher kommt der Name Türkentaube? Der ursprüngliche Lebensraum der Türkentaube reichte von Japan bis zur Türkei. Weil diese Taubenart vor bald hundert Jahren nach Europa von dort nach Europa gelangte, wurde sie nach dem – aus Sicht der Europäer – geografischen Herkunftsland benannt.
Das beste Erkennungszeichen für die Türkentaube ist ihr schwarzer Nackenstreifen, begleitet von einem weißen Strich, so wie im Bild oben deutlich zu erkennen ist. Durch den dunklen Streifen auf dem Taubengrau, den übrigens sowohl Weibchen als auch Männchen tragen, lässt sich die Türkentaube gut von Stadttauben und anderen Taubenarten unterscheiden. Auch der Unterschied zur Ringeltaube ist eindeutig erkennbar: Bei ihnen zeigt sich weiße Farbe am Halsbereich seitlich als Fleck, an Hals und Nacken haben sie eine Färbung, die an ein grünliches oder rotes Band erinnern.
Welche Taubenart es war, die Ibn Hazm zu seiner berühmten Dichtung „Das Halsband der Taube über die Liebe und die Liebenden“ inspirierte, wissen wir nicht. Ob das die als Liebessymbol geltende Turteltaube war?
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