Raja Alem

Eine Schriftstellerin aus Mekka, die in Dschidda englische Literatur studierte und in Paris lebt: eine ungewöhnliche Biografie, die ungewohnte Perspektiven und Weltsichten ermöglicht. In Deutschland bekannt wurde sie vor allem durch ihre beiden Romane „Das Halsband der Tauben“, 2011 erschienen, und „Sarab“, veröffentlicht im Jahr 2018. Insgesamt hat sie inzwischen neben zahlreichen Romanen auch Kurzgeschichten, Essays, Geschichten für Kinder und zahlreiche andere Werke veröffentlicht, teils in Zusammenarbeit u. a. mit íhrer Schwester, der Malerin Shadia Alem. Ihre Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zusammen mit ihrer Schwester auch gründete sie ein Kultur- und Freizeitzentrum für Mädchen in Mekka, ein erster Schritt, der auch jungen Frauen in einer kopnservativ-religiösen Stadt Freiraum für kreatives Schaffen ermöglichte.

Der Roman „Das Halsband der Tauben“ zeigt die heilige Stadt der Muslime Mekka als einen Ort unerwarteter Gegensätze, die sich zu einem faszinierenden Ganzen verweben. Der Titel spielt an auf das berühmte Werk des andalusischen Dichters Ibn Hazm „Das Halsband der Taube über die Liebe und die Liebenden“.

Der zunächst auf Deutsch in Übersetzung von Hartmut Fähndrich erschienene Roman „Sarab“ hat die Besetzung der Großen Moschee in Mekka durch extremistische Fanatiker  im Jahr 1979 zum Hintergrund – ein Ereignis, das heute als Geburtsstunde von al-Qaida gilt und damit die jüngere Geschichte nachhaltig beeinflusste, was von Raja Alem literarisch verarbeitet wird. In arabischer Sprache ist das Werk bisher nicht erschienen.

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