Muslime in Polen: Lipka-Tataren
Im überwiegend katholischen Polen ist die Zahl der dort lebenden Muslime klein. Und doch ist eine Gruppe polnischer Muslime bemerkenswert: die Lipka-Tartaren. Nur wenige tausend Lipka-Tartaren leben in Polen, noch einmal wenige tausend jeweils in Litauen und Weißrussland. Im Nordosten Polens gibt es noch eine fast zwei Jahrhundert alte hölzerne Moschee.
Die Vorfahren der Lipka-Tartaren siedelten sich im 14. Jahrhundert in Weißrussland an, sie entstammten den Nachfolgereichen des Mongolischen Reichs, der Goldenen Horde und der Krimkhanate. Im Laufe der Zeit wurden sie heimisch und kämpften z. B. im 17. Jahrhundert an der Seite der Polen und Litauer gegen das Osmanische Reich kämpften. Anstelle von Geld für ihren Dienst erhielten sie Land im heutigen Osten Polens und assimilierten sich dadurch noch mehr an ihre slawische geprägte Umgebung, u. a. nahmen sie die ruthenische Sprache an. Allerdings schrieben sie diese ostslawische Sprache bis in die 1930er Jahre in arabischer Schrift.
Auf dem Markt und in der Küche haben sich mit Börek und Baklava Spuren der muslimischen Tataren erhalten.
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