Trauerrituale für Muslime
Seit vielen Jahren leben Muslime mit ihren Familien in Deutschland. Da ist es nur zu verständlich, dass viele Angehörige ihre verstorbenen Familienmitglieder auch in dem europäischen Land begraben möchten, in dem sie leben, um den Toten weiter nahe zu sein. Bei vielen Menschen aus der ersten „Gastarbeitergeneration“ war das noch anders: Sie zogen es vor, fern von Deutschland in ihrer alten Heimat begraben zu werden.
In der Vergangenheit gab es viele bürokratische Hindernisse zu überwinden, wenn ein Muslim nach islamischem Brauch auf einem deutschen Friedhof begraben werden wollte, denn verstorbene Muslime werden normalerweise nur in ein Tuch gewickelt und ohne Sarg begraben und das mit dem Gesicht Richtung Mekka. Inzwischen gibt es vor allem in vielen größeren Städten Friedhöfe, die Lösungen gefunden haben, um sowohl islamische Vorschriften als auch deutsches Recht miteinander zu vereinbaren, und spezielle Gräberfelder für Muslime und Muslimas bereitstellen. (Mehr Informationen zu Begräbnisorten für Muslime in Deutschland: Initiative Kabir)
Traditionell gehen nur Männer zu islamischen Beerdigungen auf den Friedhof. Dieser Brauch ändert sich jedoch allmählich, vielerorts, und das keineswegs nur in Westeuropa, ist es inzwischen üblich geworden, dass auch die Frauen dem Trauerzug zum Grab folgen.
Ein Interview im Deutschlandfunk mit dem Islamwissenschaftler Peter Heine klärt über die Hintergründe und Traditionen islamischer Bestattungen auf:
Tod und Bestattung im Islam: Ausrichtung nach Mekka und Erde im Sard
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