Fliegender Teppich, fliegender Koffer

Hallo, merhaba und salam, Lela

träumt ihr manchmal davon, frei wie ein Vogel fliegen zu können? Weil Menschen keine Flügel haben, ist die Sache mit dem Fliegen leider ziemlich kompliziert. Wir Menschen brauchen immer Hilfsmittel, damit wir in die Luft steigen können. Ihr wisst schon: fliegende Besen wie bei Harry Potter und so. Von komplizierten technischen Erfindungen wie Luftschiffen und Flugzeugen will ich gar nicht erst anfangen. Ich denke an magische Transportmittel. Mir schwebt da was vor: ein fliegender Teppich zum Beispiel! Muss ein tolles Gefühl sein, darauf über die Lüfte zu schweben. Das Tollste daran: Ich hab's schon mal ausprobiert!

 Das ist das Beweisbild. Macht riesigen Spaß und ein Foto eures Teppichritts macht mächtig was her. Garantiert! Ich verrate euch sogar, wo auch ihr auf dem fliegenden Teppich unterwegs war: ganz gefahrlos im Deutschen Filmmuseum Frankfurt. Sehr zu empfehlen, so ein klimafreundlicher Flug ganz ohne stinkende Abgase. :)

Alle Besen, alle Koffer, alle Teppiche fliegen hoch!

Moment mal, stimmt doch gar nicht, Besen, Koffer und Teppiche können gar nicht fliegen. Oder vielleicht doch??? Ich habe versucht, für euch herauszufinden, was es mit diesen sonderbaren Fluggeräten auf sich hat. Erst mal zu den Besen. Angeblich sind ganz früher Hexen auf ihren Besen durch die Lüfte geflogen. Das fanden viele Männer nicht so toll. Einen fliegenden Besen hat keiner von ihnen jemals in die Hand bekommen, aber die schlechte Meinung und der Verdacht reichten. Viele Frauen wurden deshalb leider getötet, obwohl sie nichts Böses getan haben. Und nicht so einen schicken Nimbus 2000 wie Harry Potter besaßen und nicht mal den praktischen Besen Kartoffelbrei, mit dem Bibi und Tina durch die Luft düsen.

Und fliegende Koffer? Indirekt fliegen Koffer, nämlich in der Gepäckabteilung der Flugzeuge. Aber darum geht's ja nicht. Mein Koffer ist ein sehr märchenhafter Koffer – der Koffer im Märchen „Der fliegende Koffer“ von Hans Christian Andersen. (Ja genau, das ist der Märchendichter, dem wir auch die traurige Geschichte „Die kleine Meerjungfrau“ aka Arielle verdanken.) Das ganze Märchen vom fliegenden Koffer und seiner Reise durchs „Türkenland“ könnt ihr drüben bei Labbé lesen: Der fliegende Koffer. Kleiner Spoiler: Eine wunderschöne Prinzessin kommt natürlich auch in dem Märchen vor!

Und die berühmten fliegenden Teppiche, woher kommen die überhaupt? Viele Menschen sehen fliegende Teppiche als ein Symbol für die Vorstellung von einem „zauberhaften Orient“ (was immer das nun schon wieder sein soll). Ja, tatsächlich kommen fliegende Teppiche auch in den Erzählungen aus 1001 Nacht vor, bestimmt kennt ihr einen fliegenden Teppich aus einer Verfilmung der Geschichte „Aladin und die Wunderlampe“. Eigentlich sind die fliegenden Teppiche da aber gar nicht so wichtig, wie sie in der europäischen Vorstellung geworden sind. So wichtig, dass sogar die alten Gallier Asterix und Obelix im Comic auf einem fliegenden Teppich unterwegs ins sagenhafte Morgenland waren.

Ivan Bilibin - illustration-for-the-fairytale-magic-carpet1

Bild: Ivan Bilibin, Public domain, via Wikimedia Common

Zum Schluss will ich euch noch schnell erklären, was meine merkwürdige Behauptung „Alle Besen, alle Koffer, alle Teppiche fliegen hoch!“ bedeutet. Wenn ihr das Spiel „Alle Vögel fliegen hoch!“ kennt, wisst ihr Bescheid. Für alle anderen: Lässt sich easy auf eurer Geburtstagsparty machen. Setzt euch im Kreis hin, dabei trommeln alle mit den Zeigefingern auf ihre Knie. Das Geburtstagskind beginnt und ruft, während alle weitertommeln: „Alle Vögel fliegen hoch!“ Weil Vögel fliegen können, heben alle ihre Arme in die Luft. Reihum darf jeder ein Tier ausrufen, z. B. „Alle Bienen fliegen hoch!“, wieder müssen alle die Arme heben. Aber Vorsicht, auch andere Tiere dürfen genannt werden, aber dann müssen die Arme unten bleiben! Ihr trommelt einfach weiter, wenn jemand z. B. „Alle Katzen fliegen hoch!“ sagt. Wer dann trotzdem die Hände hebt, scheidet leider aus. Ist ja langweilig, denkst du vielleicht. Aber wenn die Befehle dann ganz schnell hintereinander kommen, geht schon mal was durcheinander und die Runde wird sehr lustig. Viel Spaß wünsche ich euch! Und noch wichtiger:

weiterlesen


Nasreddin Hodscha

Dürfen wir euch Nasreddin Hodscha vorstellen, den sprichwörtlichen Helden der türkischen Volksliteratur aus dem 13. oder 14. Jahrhundert? Auch im 21. Jahrhundert kennt fast jedes Kind seine Geschichten. Einige seiner schönsten Geschichten lest ihr in unserem Magazin. Weiter unten sind sie in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

Nasreddin Hodscha, Kandil.de

Viele humorvolle Geschichten und Anekdoten sind von Nasreddin Hodscha überliefert, einem volkstümlichen Lehrer und Geistlichen, der ein bisschen an seinen deutschen mittelalterlichen Verwandten Till Eulenspiegel erinnert.

Ein Hodscha ist ein Lehrer, das Wort kommt aus der persischen Sprache. Auf Türkisch wird Nasreddin Hodscha übrigens Nasreddin Hoca genannt. Es gibt noch weitere Schreibweisen seines Namens, zum Beispiel Nasretin oder Nasrettin Hodja. Im persischen Sprachraum ist er dagegen als Molla, Mollah oder Mulla Nasruddin bekannt. 

Nasreddin Hodscha, Kandil.deNasreddin Hodscha zeigt uns mit seinen Anekdoten sehr anschaulich, dass Humor und gesunder Menschenverstand im täglichen Leben oft viel sinnvoller sind als das blinde Befolgen starrer Regeln. Viele seiner schlagfertigen Erwiderungen lassen uns heute genauso schmunzeln wie die Menschen vor Jahrhunderten. Lest am besten selbst seine Geschichten, die aus alten Zeiten stammen und dennoch zeitlos aktuell sind.

Erzählungen von Nasreddin Hodscha

weiterlesen

Frida und der Frieden

Was für ein schöner Titel für ein Kinderbuch! Lela gefiel er sofort und seit sie von Frida und dem Frieden gehört hat, sie besteht darauf, dass wir das Buch empfehlen. Das tun wir hiermit gerne und aus eigenem Antrieb, also ohne irgendeine Gegenleistung. Denn, wir gegeben es gleich zu, gelesen haben wir das Buch selbst gar nicht. Aber die Geschichte klingt gut: Frida will verhindern, dass ihr Papa, der König, Krieg mit dem Nachbarland führen will.

Okay, nur Friede, Freude, Eierkuchen gibt es nirgends, wo Menschen zusammenkommen. Weil wir, wie gesagt, das Buch gar nicht gelesen haben, kennen wir Fridas Beweggründe nicht und wissen auch nicht, ob und wie sie sich wieder mit ihrem Papa versöhnt und was das für die Menschen im Königreich und im Nachbarland bedeutet. Eins aber wissen wir genau: Die menschliche Sehnsucht nach einem friedlichen Leben ist unendlich groß. Und wenn das Buch wenigstens einen Beitrag dazu leistet, dass sich mehr Menschen Gedanken darüber machen, was wirklich wichtig ist im Leben, dann ist schon einiges erreicht. Geradezu märchenhaft schön wäre es jedenfalls, wenn Friede, Freude, Fröhlichkeit mehr zählen würden als Krieg, Krach und Katastrophen. 

Hier ist der Affiliatelink zum Buch „Frida schafft Frieden“, geschrieben von Anne Hassel und illustriert von Eva Künzel:

weiterlesen

Rübezahl

Hallo, merhaba und salam, Lela

ich liebe meinen Namen. Lela kommt von arabisch Layla (oder auch geschrieben Laila, Laila, Leela ...), das bedeutet Nacht. Das Schöne ist: Diesen Namen gibt es in ganz vielen Ländern und Sprachen der Welt, manchmal ist Lela nämlich auch eine Abkürzung von Daniela oder Jelena zum Beispiel. Ich stelle mir vor, dass ich mit meinem Namen gut reisen kann, weil er den Menschen überall auf der Welt vertraut vorkommt. Ihr wisst schon, in Deutschland wird man mit einem Namen, der nicht deutsch klingt wie Hans oder Helga, manchmal wie ein Mensch zweiter Klasse behandelt. Jedenfalls erzählen sich das die Erwachsenen. 

Unter uns Kindern ist das anders: In unserer Klasse würde jemand, der Hans oder Helga heißt, ganz schön ausgelacht werden. Also mal ehrlich: Wer nennt sein Kind heute noch so? (In der Türkei denken viele Leute immer noch, dass Hans und Helga typisch deutsche Namen sind.)

Aber eigentlich wollte ich ja über Rübezahl schreiben. Stellt euch vor, ihr würdet Rübezahl heißen. Mit dem Namen würde man wohl überall geärgert werden. Natürlich heißt niemand Rübezahl mit Vornamen, außer eben Rübenzahl, und der ist eine Sagengestalt, also jemand, den es vielleicht wirklich gab, vielleicht auch nicht. Ich jedenfalls mag sagenhafte Geschichten aus alten Zeiten.

weiterlesen