Der Saft des Hasen

Ein Jäger brachte Nasreddin Hodscha einen Feldhasen als Geschenk. Nasreddin Hodschas Frau bereitete daraus ein schmackhaftes Gericht, das sie am Abend gemeinsam mit dem Jäger verspeisten.

Ein paar Tage später klopfte es an der Tür. Als der Hodscha öffnete, sah er sich einem Fremden gegenüber und fragte: “Wer bist du und was willst du?”
Der Fremde antwortete: “Ich bin der Nachbar des Jägers, der dir neulich den Hasen gebracht hat.”
Nasreddin Hodscha bat ihn herein und sie aßen gemeinsam zu Abend.

Eine Woche später klopfte ein anderer Unbekannter an die Tür. Auf Nasreddins Frage, wer er sei, antwortete er: “Ich bin ein Verwandter des Nachbarn des Jägers, der dir letzte Woche den Hasen geschenkt hat.”
Auch ihn lud der Hodscha zum Essen ein.

Wieder verging eine Woche und wieder klopfte ein Unbekannter an Nasreddin Hodschas Tür. Kaum hatte der Hodscha die Tür geöffnet, begann der Fremde: “Ich bin ein Bekannter des Verwandten des Nachbarn des Jägers,...”
“... der mir neulich den Hasen gebracht hat”, ergänzte der Hodscha resigniert. “Also bitte, tritt ein.”
Nasreddin Hodschas Frau brachte eine Suppentasse und setzte sie dem Gast vor. Der fing an zu löffeln, verzog aber gleich den Mund und beschwerte sich: “Das ist ja nur Wasser!”

Da erwiderte der Hodscha, dem die ungebetenen Besucher längst lästig waren: “Ja mein Freund, das ist der Saft des Saftes des Saftes des Hasen!”




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