Feste feiern

Hallo, merhaba und salam, Lela

ein deutsches Sprichwort sagt: Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Dieses Sprichwort gefällt mir sehr gut! Denn für mich in meiner deutsch-türkisch-arabischen Familie bedeutet das, dass es ziemlich oft etwas zu feiern gibt. Das finde ich gut und das soll auch so bleiben, obwohl sich im neuen Jahr einiges ändern wird.

Meinen 10. Web-Geburtstag habe ich erst vor ein paar Monaten gefeiert, ihr erinnert euch vielleicht. Bald beginnt das Jahr 2020 und dann gibt es einen weiteren Online-Geburtstag zu feiern, der dieses/mein/unser Webportal kandil.de betrifft: Es wird ganze runde 20 Jahre alt! Das muss natürlich gefeiert werden und darauf freue ich mich schon sehr.

Aber wie schon angekündigt, wird sich im neuen Jahr auch etwas ändern. 10 Jahre Lela im Kandil-Magazin sind genug. Ich bin älter geworden und habe mich verändert. Deshalb wird es ab nächstem Jahr keine Beiträge mehr von mir geben. (Sag niemals nie, wer weiß, das eine oder andere Mal melde ich mich vielleicht wieder bei euch.)

Ein bisschen traurig bin ich schon. Das ist heute aber eine gute Gelegenheit, euch allen ein großes DANKESCHÖN zu sagen für all die Jahre, in denen ihr mich begleitet und ermutigt habt.

weiterlesen


Ach ja, die Schule

Hallo, merhaba und salam, Lela

geht ihr gerne zur Schule? Ich meistens schon. Klar gibt es Tage, an denen ich überhaupt keine Lust habe. Irgendwas ist ja immer! In den meisten Ländern (oder sogar in allen?) gibt es eine Schulpflicht, das heißt, ein Kind muss eine bestimmte Anzahl an Jahren in die Schule gehen. In der Türkei sind es zum Beispiel inzwischen 12 Jahre, in Ägypten ist nur die Grundschulzeit Pflicht. In Deutschland muss man je nach Bundesland mindesten 9 oder 10 Jahre zur Schule gehen, und das in Vollzeit. Ja, so heißt das wirklich: Vollzeitschulpflicht. 

Wenn man bedenkt, dass weltweit immer noch viel zu viele Kinder, und vor allem Mädchen, kaum oder womöglich gar nicht zur Schule gehen können, dann möchte ich lieber von meinem Recht auf Schule sprechen. Auch wenn ich oft über die Schule stöhne: Verzichten möchte ich nicht auf meine Schulfreundinnen (und sogar ein paar Freunde!). Und nicht aufs Lernen. Ich weiß zwar noch nicht, was ich später werden will, aber ohne Lernen werde ich keine Träume verwirklichen können, das weiß ich schon.

Komischerweise gehen die Kinder in Deutschland weniger gerne zur Schule als in anderen Ländern, so liest man oft. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Homeschooling fände ich auch nicht gut. Lernen zu Hause mit meinen Eltern? Und womöglich auch noch mit meinem Bruder? Nein, danke. Zum Glück ist Homeschooling in Deutschland gar nicht erlaubt, soviel ich weiß.

Also: ab in die Schule! Jetzt freue ichmich richtig darauf.

weiterlesen

Endlich Ferien!

Hallo, merhaba und salam, Lela

wie geht es euch, habt ihr schon Sommerferien? Ich schon. Das heißt, dass ich auch schon mein Zeugnis bekommen habe. Über das Zeugnis will ich euch heute was erzählen. Halt, stimmt nicht ganz, mein Zeugnis und meine Noten verrate ich euch nämlich nicht. Die sind ganz im Ordnung, aber das ist trotzdem Privatsache! Aber ich habe mich gefragt, wie es Kindern in anderen Ländern in der Schule geht. Kriegen sie auch Zeugnisse?

Also habe ich mich ein bisschen umgehört und umgesehen und verrate euch, was ich entdeckt habe. Also Schulnoten werden schon seit ziemlich langer Zeit verteilt. Was sie aussagen, darüber streiten sich die Erwachsenen aber immer wieder (so wie Schüler*innen und ihre Eltern mit Lehrer*innen?). Irgendwo habe ich gelesen, dass schon im alten Rom Schulleistungen bewertet wurden. Es gab keine Zeugnisse mit Noten, aber die Schüler wurden so aufgestellt, dass der beste Schüler vorne stand. (Was ich nicht gelesen habe: Wie war das mit den Mädchen, durften die überhaupt zur Schule gehen?)

Erst vor ungefähr 400 Jahren fingen Schulen in Deutschland an, Zeugnisse zu geben. Bis sie fester Bestandteil der Schulzeit wurden, dauerte es ab dann immer noch eine ganze Weile. Grundsätzlich sollten Zeugnisse und Noten Schulleistungen vergleichbarer machen, aber ihr wisst ja selbst, was davon zu halten ist: andere Lehrer, andere Noten.

In manchen Ländern bekommt man ab der ersten Klasse Noten, in anderen erst mal nur ein allgemeines Zeugnis ohne Benotung.

In Deutschland gibt es die Noten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Die 6 ist noch jung, sie gibt es erst seit 80 Jahren! In der Türkei war es genau umgekehrt, hat mir meine Oma erzählt: 5 war die beste Note, 1 die schlechteste. In Nordamerika bekommt man Buchstaben: A ist am besten, E oder F ganz, ganz schlecht. In China gibt es ganz besonders viele Noten: von 1 bis 100, wobei 100 am besten ist. In vielen Ländern gibt es offenbar ein Punktesystem, aber die Systeme zur Bewertung sind überall anders. Ganz schön kompliziert. Oder doch nicht, denn es reicht, wenn man weiß, was an der eigenen Schule gilt. 

Dass man sich irgendwie rausreden kann ("an der Schule, von der ich komme, war 6 aber die beste Note!"), dürfte schwierig sein, fürchte ich.

weiterlesen

Der helfende Ramadankalender

Warum fasten Muslime im Ramadan? Die erste Antwort lautet: Das Fasten im Ramadan gehört zu den fünf Säulen (bzw. grundlegenden Pflichten) des Islam und wird den Gläubigen im Koran vorgeschrieben.

Das islamische Fasten ist hochaktuell, überall wird derzeit das sogenannte Intervallfasten angepriesen. Beim Intervallfasten wird nicht komplett auf Nahrung verzichtet, sondern nur für eine gewisse Anzahl von Stunden. Ähnlich ist es beim fasten der Muslime: Sie verzichten nicht komplett auf Nahrungsaufnahme, sondern essen und trinken nur in einem bestimmten Zeitraum, im Intervall zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.

Zum Fasten gehört auch im Islam mehr als das Befolgen eines religiösen Gebots. Wie in vielen Religionen und Kulturen der Welt dient auch das Fasten der Muslime im Ramadan der inneren Reinigung. Diese soll erreicht werden, indem man neben dem vorübergehenden Verzicht auf Essen und Trinken auch sonstige Enthaltsamkeit übt, also z. B. keine bösen, schädlichen Dinge sagt oder tut (eigentlich sollte man ja immer Gutes tun!) und besonders viel all den Menschen hilft, denen es schlechter geht als einem selbst. Nicht umsonst gehört zu den Grundpflichten ein anderes Gebot, das mit dem Fastenmonat Ramadan verbunden ist, nämlich Zakat des Fastenbrechens, eine wohltätige Gabe an hilfsbedürftige Menschen am Ende des Ramadan.

Der „helfende Ramadankalender“ verbindet den wohltätigen Aspekt der islamischen Fastenzeit mit Nasreddin Hodschas Ramadankalender, sozusagen mit dem Urahnen aller Ramadankalender. Nasreddin Hodscha, der orientalische Till Eulenspiegel, legte nämlich für jeden Fastentag einen Stein in einen Topf – und wunderte sich am Ende darüber, wie viele Steine zusammenkamen. Die genaue Geschichte rund ums Nasreddin-Hodscha-Prinzip lässt sich hier nachlesen.

Der helfende Ramadankalender

Der „helfende Ramadankalender“ wandelt Nasredrin Hodschas Sammeleifer ein wenig ab: Statt Steinen werden Lebensmittel gesammelt. Wenn man sich streng an die Grundregel hält, wird pro Tag eine Einheit auf ein Tablett gelegt. Am Ende des Ramadans sind dann 30 Einheiten gesammelt, die einer hilfsbedürftigen Person geschenkt wird. (Natürlich darf auch der helfende Kalender so wie Nasreddin Hodscha ein wenig übers Ziel hinausschießen, so dass am Ende mehr als 30 Artikel verschenkt werden!) Zum Sammeln eignen sich natürlich am besten Lebensmittel, die auch entsprechend haltbar sind, also Lebensmittel in Gläsern, Reis oder Nudeln oder ähnliche Grundnahrungsmittel.

Der helfende Ramadankalender

Viel Spaß beim Sammeln und Verschenken und einen gesegneten Ramadan!

weiterlesen