Die Rettung des Mondes

Wie ihr wisst, fängt der Fastenmonat Ramadan erst an, wenn der neue Mond zu sehen ist. Was würde man nur machen, wenn es den Mond auf einmal nicht mehr gäbe? Wenn ihr euch nicht vorstellen könnt, dass der Mond ganz verschwinden könnte, dann lasst euch erzählen, was Nasreddin Hodscha einmal erlebte ...

Eines Nachts hatte Nasreddin Hodscha großen Durst. Er ging in den Garten hinaus, denn zu seiner Zeit holte man das Wasser noch vom Brunnen. Als er sich über den Brunnen beugte, um Wasser zu ziehen, durchfuhr ihn ein gewaltiger Schreck: der Vollmond sah von der Wasseroberfläche zu ihm empor.

Verzweifelt überlegte der Hodscha: “Der Mond ist in den Brunnen gefallen. Ich muss ihn retten.”

Schnell holte er ein Seil, befestigte einen Haken daran und ließ das Seil in den Brunnen hinunter. Dann begann er, das Seil wieder hochzuziehen. Er musste sich sehr anstrengen, denn das Seil hatte sich im Brunnen verhakt, während Hodscha unter dem vermeintlichen Gewicht des Mondes stöhnte.

Plötzlich hielt das Seil dem kräftigen Ziehen nicht mehr stand und riss. Nasreddin Hodscha fiel auf den Rücken, und dabei erblickte er über sich am Himmel den Mond.

“Gott sei Dank, es ist mir gelungen, den Mond zu retten,” seufzte der Hodscha so erleichtert, dass er seinen schmerzenden Rücken ganz vergaß.

(Diese Geschichte ist auf der Rückseite des Ramadankalenders 2001 in deutscher und türkischer Sprache abgedruckt.)




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