Geschichten erzählen hat eine lange Tradition. Wir von Kandil.de stellen euch am liebsten Geschichten vor, die mit einem Augenzwinkern erzählt werden. Wenn sie Brücken bauen zwischen Ost und West, Nord und Süd, dann gefallen sie uns umso besser. Euch hoffentlich auch!
„Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!“ Gehört habt ihr diesen Spruch bestimmt schon mal. Zu welchem Lied gehört er, wisst ihr das?
Nun, der Wind als „himmlisches Kind“ entstammt einem Märchen der Brüder Grimm, das ihr bestimmt kennt: Hänsel und Gretel. Erinnert ihr euch? Die Hexe hört, dass jemand von ihrem Knusperhäuschen nascht, und fragt: „Knusper, knusper, knäuschen, wer knuspert an meinem Häuschen?“ Hänsel und Gretel, die sehr hungrig sind, antworten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!“ Wie es weitergeht, wisst ihr selbst. Hänsel und Gretel werden von der bösen Hexe entdeckt und müssen viel Schlimmes erleben, bevor sie endlich glücklich und zufrieden leben dürfen.
Wohl zu den bekanntesten Geschichten aus Tausendundeiner Nacht gehören die Erzählungen über die abenteuerlichen Reisen des Seefahrers Sindbad. Die sagenhaften Erlebnisse dieses Seereisenden faszinieren nicht nur Erwachsene. Auch für Kinder wurden und werden sie gerne
aufbereitet, sei es als Buch, Film, TV-Serie oder Computerspiel. Die Abbildung zeigt eine Illustration von Rene Bull für eine 1898 in London erschienene Buchausgabe mit Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht.
Der Name Sindbad, auch bekannt als Sinbad oder Sindibad (arabisch سندباد), ist persischen Ursprungs und bedeutet so viel wie Wind oder Herr des Sind, womit wiederum der Fluss Indus gemeint ist. Die Geschichten stammen aus dem 9./10. Jahrhundert.
1001 Nacht zufolge lebt Sindbad der Seefahrer in Basra (heute eine Stadt im Irak). Er erzählt dem Lastenträger Sindbad von seinen sieben abenteuerlichen Reisen. Die erste Reise führt ihn auf eine Insel, auf der besondere Pferde gezüchtet werden. Die zweite Reise erzählt von Sindbads Erlebnissen mit dem Riesenvogel Rock, der ihn in ein Tal voller Schlangen und Edelsteine bringt, aus dem er sich nur durch eine List befreien kann. Auf der dritten Reise bejommt er es auf der Affeninsel mit einem gefährlichen Riesen zu tun. Die vierte Reise führt ihn als Schiffbrüchigen auf eine weitere Insel, auf der er zunächst zu Wohlstand kommt, dann aber lebendig begraben werden soll, als seine Frau stirbt. Auf der fünften Reise bekommt er es wieder mit dem Riesenvogel Rock zu tun. Auf der sechsten Reise muss Sindbad sich nach erneutem Schiffbruch von einer Insel retten, die nichts Essbares bietet. Auf der siebten Reise gelangt Sindbad ans Ende der Welt, von wo er sich nach weiteren Abenteuern schließlich mit seiner Frau wieder in die Heimat retten kann.
Schon dieser Kurzüberblick über die Reisen Sindbad des Seefahrers lässt ahnen, dass diese tausend Jahre alten Geschichten voller Multikulti-Seemannsgarn reichlich Stoff für viele Verfilmungen bieten. Das Video zeigt das Intro zu einer Zeichentrickversion der Sindbad-Geschichten für Kinder:
Das Märchen von den Sterntalern gehört zur Märchensammlung der Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert. Wir erzählen es euch heute, weil es so gut passt zu unserem Ramadankalender aus Papiersternen (mehr darüber: >> Ramadan 2015 und >> Bastelanleitung).
Die inhaltliche Verbindung liegt auf der Hand: Wenn wir das, was wir haben – und sei es noch so wenig – mit anderen teilen, werden wir reich belohnt. Besonders im Fastenmonat Ramadan einmal selbst auf etwas zu verzichten und armen Menschen zu helfen, ist Pflicht für jeden Muslim. Jederzeit auch an andere zu denken, ist Pflicht für jeden Menschen. Das Mädchen aus dem Märchen Sterntaler hilft, obwohl es selbst kaum das Nötigste hat, – und ...
Dürfen wir euch Nasreddin Hodscha vorstellen, den sprichwörtlichen Helden der türkischen Volksliteratur aus dem 13. oder 14. Jahrhundert? Auch im 21. Jahrhundert kennt fast jedes Kind seine Geschichten. Einige seiner schönsten Geschichten lest ihr in unserem Magazin. Weiter unten sind sie in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
Viele humorvolle Geschichten und Anekdoten sind von Nasreddin Hodscha überliefert, einem volkstümlichen Lehrer und Geistlichen, der ein bisschen an seinen deutschen mittelalterlichen Verwandten Till Eulenspiegel erinnert.
Ein Hodscha ist ein Lehrer, das Wort kommt aus der persischen Sprache. Auf Türkisch wird Nasreddin Hodscha übrigens
Nasreddin Hoca genannt. Es gibt noch weitere Schreibweisen seines Namens, zum Beispiel Nasretin oder Nasrettin Hodja. Im persischen Sprachraum ist er dagegen als Molla, Mollah oder Mulla Nasruddin bekannt.
Nasreddin Hodscha zeigt uns mit seinen Anekdoten sehr anschaulich, dass Humor und gesunder Menschenverstand im täglichen Leben oft viel sinnvoller sind als das blinde Befolgen starrer Regeln. Viele seiner schlagfertigen Erwiderungen lassen uns heute genauso schmunzeln wie die Menschen vor Jahrhunderten. Lest am besten selbst seine Geschichten, die aus alten Zeiten stammen und dennoch zeitlos aktuell sind.
kennt ihr „Ali Baba und die 40 Räuber”? Kennt ihr Grimm’sche Märchen? Lest ruhige weiter, auch wenn ihr beide Fragen mit ja beantwortet habt. Ich wette nämlich, dass ich euch trotzdem überraschen kann!