Muslime im Krankenhaus und in der Pflege

Wenn man krank ist, bracht man neben medizinischer Hilfe auch menschliche Zuwendung und natürlich auch jemanden, mit dem man in einer gemeinsamen Sprache kommunizieren kann. Darüber hinaus freut sich jeder, wenn kulturell und religiös tief verwurzelte Gewohnheiten auch im Krankenhaus beachtet werden können, zum Beispiel der Verzicht auf Schweinefleisch, die Skepsis gegenüber einem Pfleger oder einer Pflegerin, je nach Geschlecht des Patienten oder der Patientin, die große Zahl an Besuchern – um nur einige Aspekte zu nennen.

Inzwischen gibt es einige Ratgeber zum Umgang mit Muslimen in Krankenhäsuern und Pflegeheimen. Einige neuere Bücher zum Thema stellen wir Ihnen hier vor. Die aktuellsten Werke stehen zuoberst.

Ethische und interreligiöse Kompetenzen in der Pflege. Unterrichtsmaterialien für die Pflegeausbildunghrsg. von Heinrich Merkt u. a.
Vandenhoeck & Ruprecht 2014, 190 Seiten, Paperback Euro 24,99
ISBN 978-3525702123

Muslimische Patienten pflegen. Praxisbuch für Betreuung und Kommunikation von Bose Terpstra
Springer Verlag 2012, 196 Seiten, Paperback Euro 26,99, E-Book Euro 20,24
ISBN978-3642249242

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Jussuf Ibrahim

Ein deutscher Kinderarzt mit einem arabischen Namen – Jussuf Ibrahim ist gewissermaßen ein früher Vertreter einer Generation mit so genanntem Migrationshintergrund.

Jena Nordfriedhof Grabstein Jussuf Ibrahim 01

Begraben ist der aus Ägypten stamnmende Arzt auf dem Friedhof in Jena. In Kairo wurde der 1877 als Sohn eines ägyptischen Arztes und einer deutschen Mutter geboren, Medizin studierte er in München. Jussuf Ibrahim blieb auch nach dem Studium in Deutschland, promovierte und arbeitete als Professor für Kinderheilkunde in Würzburg und Jena. 1947 erhielt er den Ehrendoktortitel der Sozialpädagogischen Fakultät der Universität Jena, im selben Jahr wurde er zum Ehrebürger der Stadt ernannt, weitere Ehrungen der damaligen DDR folgten in den Jahren 1949 und 1952. Bis zum Jahr 2000 war die Jenaer Universitätskinderklinik nach ihm benannt, zwei Kindergärten und eine Straße trugen seinen Namen.

Aber es gibt noch eine weitere Seite seines Wirkens, die erst in den 1980er Jahren ans Licht kam und unter anderem dazu führte, dass sich die Stadt Jena von ihm distanziert

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