Sterntaler
Das Märchen von den Sterntalern gehört zur Märchensammlung der Brüder Grimm aus dem 19. Jahrhundert. Wir erzählen es euch heute, weil es so gut passt zu unserem Ramadankalender aus Papiersternen (mehr darüber: >> Ramadan 2015 und >> Bastelanleitung).
Die inhaltliche Verbindung liegt auf der Hand: Wenn wir das, was wir haben – und sei es noch so wenig – mit anderen teilen, werden wir reich belohnt. Besonders im Fastenmonat Ramadan einmal selbst auf etwas zu verzichten und armen Menschen zu helfen, ist Pflicht für jeden Muslim. Jederzeit auch an andere zu denken, ist Pflicht für jeden Menschen. Das Mädchen aus dem Märchen Sterntaler hilft, obwohl es selbst kaum das Nötigste hat, – und ...
Lest selbst!
Es war einmal ein kleines Mädchen, dessen Eltern gestorben waren. Es war so arm, dass es weder ein kleines Zimmer hatte, in dem es wohnen konnte, noch ein Bett, in dem es schlafen konnte. Neben dem Kleidungsstück, das es anhatte, besaß es nur ein Stück Bort, das ein mitleidiger Mensch ihm geschenkt hatte. Aber das Mädchen hatte ein gutes Herz und glaubte an Gott.
Mit Gottvertrauen machte es sich auf den Weg und traf auf einen alten Mann, der zu ihm sagte: „Gib mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Das Mädchen gab ihm das ganze Stück Brot und sagte: „Gott segne es dir.“ Als es weiterging, traf es ein Kind, das jammerte: „Mir ist so kalt am Kopf, gib mir etwas, womit ich ihn wärmen kann.“ Da nahm das Mädchen seine Mütze ab und gab sie dem Kind. Als das Mädchen in den Wald kam und es schon dunkel wurde, traf es ein anderes Kind, das sagte: „Ich friere so, bitte gib mir ein Hemd.“ Das Mädchen dachte daran, dass es dunkel war und niemand sehen würde, wenn es sich ausziehen und das Hemd dem Kind geben würde, das darum bat. So zog sie sich aus und gab das Kleidungsstück dem Kind.
Als das Mädchen nun völlig ohne alles dastand und überhaupt nichts mehr besaß, da fielen auf einmal viele Sterne vom Himmel. Die Sterne aber waren plötzlich lauter glänzende Geldtaler. Auch ein wunderschönes neues Hemd hatte das Mädchen nun an. Es sammelte die Geldstücke in seinem Hemd und lebte von nun an glücklich und zufrieden.
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