Neue Sichtweisen
Zwei im März 2018 erschienene Bücher zweier bekannter Autoren widmen sich in ganz unterschiedlicher Weise Themen, die nicht nur den Nahen Osten und die arabische Welt betreffen.
Für neue Denkansätze, die sich von überkommenen Vorstellungen einer vermeintlichen europäischen kulturellen Überlegenheit abwenden, plädiert der Islamwissenschaftler Stefan Weidner in seinem neuesten Buch Jenseits des Westens: Für ein neues kosmopolitisches Denken. Welche neuen Vorstellungen sind nötig, damit wir uns von alten Denkmustern lösen und dem 21. Jahrhundert angemessenere Vorstellungen entwickeln können? Diese
Wir waren es gewohnt, dass Europa und Nordamerika die Welt dominieren. In Zeiten der Globalisierung melden nun andere Großmächte politische und wirtschaftliche Ansprüche an und stellen die „westliche“ Weltdeutung in Frage. Fortschritt, Säkularisierung, Liberalismus: Warum sollten diese Prinzipien unserer Ideengeschichte für den ganzen Globus gelten? Stefan Weidner ist ein Anhänger der Aufklärung. Gerade deshalb plädiert er dafür, Weltentwürfe aus Arabien, Afrika oder China ernst zu nehmen. Der „Westen“ darf nicht glauben, die ganze Welt werde früher oder später seine Vorstellungen übernehmen. Wir brauchen ein kosmopolitisches Denken, das die Vorstellung kultureller Überlegenheit überwindet.
Mit den Ursachen der Konflikte im Nahen Osten und der arabischen Welt beschäftigt sich der Islamwissenschaftler und Journalist der FAZ Rainer Hermann in seinem kürzlich erschienene Buch Arabisches Beben: Die wahren Gründe der Krise im Nahen Osten. Er erläutert, warum der sogenannte Arabische Frühling vorhandene Konflikte nicht lösen konnte, und beleuchtet verschiedene Themenkreise wie wirtschaftliche, demografische und gesellschaftliche Hintergründe.
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