60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen

  Ein Beitrag von Zahide Rashed

DIE STIMME DER DEUTSCHLÄNDER

Erste Generation

Man nennt uns Almancı, die Deutschländer,
Generation Nummer 1, die Gastarbeiter.
Tauchen auf mit einem Opel oder Ford,
In der Heimat im Sommerurlaub dort.
Sonnenbrille auf der Nase, in der Tasche die D-Mark,
Ziehen eine Show ab, fühlen uns so stark.
Haben es verdient, hart ist die Arbeit,
Steckt noch in den Knochen die Müdigkeit.
Devisen ins Land zu bringen, eines unserer Ziele,
Nehmen Vorurteile in Kauf, davon gibt es viele.
Momente gibt´s, da reicht´s, Ausländer zu sein,
Gönnt uns das Gefühl eines Königs zum Schein.
Schaut auf uns nicht herab, das ist nicht fair,
Auch wenn wir gegangen sind, gehören wir hierher.
Ihr sagt: Wir sind verschlossen und rückwärtsgewandt
Und taugten für euch nicht als Repräsentant.
Was man auch sagt, Türkei-Stämmige bleiben wir.
Dies ist eine Tatsache, ob dort oder hier.

20, 30, 40, 50, sogar 60 Jahre sind es her,
Dass wir die Heimat verlassen und gekommen hierher.
Die Sehnsucht nach der Heimat ist groß.
Die Zeit vergeht schnell, das ist ein Trost.
Ziel ist, Geld zu verdienen, um rasch zurückzukehren.
Dafür gilt es, sich den Luxus zu verwehren.
Auch im Sonderangebot ist die Ware schick,
Musst nicht sein eine teure Boutique.
Vergnügen und verwöhnen kannst du dich später.
Die Träume bleiben wach, auch wenn altert der Körper.

Kamen als Gastarbeiter für zwei Jahre oder etwas mehr,
Hielten die Sehnsucht nicht aus, holten die Familie hierher.
Mit der größeren Wohnung stieg die Miete an Preis,
Schule fing an und es schloss sich der Kreis.
Vergangen war die Zeit, Geld beiseite zu legen
Teurer wurde in Deutschland das Leben
Jahre sind vergangen: 20, 30, 40, 50, 60 sogar,
Hängengeblieben in Deutschland, das wurde spät erst klar

„Türken beuten den Sozialstaat aus“ – wie kann das sein,
Wenn sie sich für Extraarbeit nicht sind zu fein?
Zu Wahlzeiten geeignet für Propaganda, ist schon krass.
1999 lief eine Kampagne gegen den Doppelpass.

Wir, die ersten, die kamen als Migrant,
Wurden „Kümmel-“ oder „Knoblauchtürke“ genannt.
Taten so, als hätte es uns nicht gestört,
Haben Zwiebeln und Knoblauch zu essen aufgehört.
Man sprach einfaches Deutsch, einem Kind vergleichbar,
So wurden wir erniedrigt, nahmen sie es nicht wahr?

Doch unser Auskommen ist hier, seien wir fair.
Nachteile gibt es, doch Vorteile viel mehr.
Wirst in diesem Land belohnt, wenn du arbeitest fleißig.
Willi zeigt uns den Weg, wenn Hans auf uns herabsieht.
Hilde hilft uns, wenn Gabi grob zu uns war,
unser Beitrag in der Gesellschaft ist den meisten klar.

Als wir Ersten kamen aus der Türkei hierher,
War unser fester Plan die frühe Rückkehr.
Der Traum wurde nicht wahr, so ist es eben.
Wenigstens können einige die Rente hier erleben
Wieder sind wir zwischen der Türkei und Deutschland.
Unsere Priorität ist die Türkei, wie auch am Anfang.

DIE SPÄTEREN GENERATIONEN

Doch die zweite, dritte, die vierte Generation sogar,
Für sie stellt Deutschland den Mittelpunkt dar.
Wo sie geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen,
Freundschaften geknüpft, im Arbeitsalltag gefangen.
Familien nehmen teil am kulturellen Leben
Sport, Musik und wonach sie sonst streben.

Sie gehören hierher, hier ist ihr Heim,
Es laut zu sagen, muss das noch sein?
Ausgrenzung zu erleben oder Diskriminierung
Weil der Name anders ist oder die Erscheinung.
Gute Kompetenzen, sogar höher qualifiziert
Zählt nicht immer, wenn die Form irritiert.

Ja, Rassismus ist ein Problem überall, nicht nur im Lande
Hat sich etabliert im Parlament, was für eine Schande.
Von Hass getrieben, Rassismus kennt kein Gewissen,
So wurden junge Menschen aus dem Leben gerissen.
2020 in Hanau war es, am zwanzigsten Februar,
Zahlreiche gingen auf die Straße, sahen die Gefahr.

Die zweite Generation und die folgten später
Stehen anders da als ihre Mütter und Väter;
Haben Pflichten und Rechte, volle Bürger eben;
Akzeptieren kein Unrecht, möchten würdevoll leben.
Denn sie sind keine Fremde, gehören hierher,
Sie sind Deutsche, nicht weniger und nicht mehr.
Haben Erfolg erzielt, nicht in einem Bereich nur,
Politik, Gesundheit, Wirtschaft und Kultur.
Der Menschheit gedient mit ihrer Forschung in der Biochemie
Hat das Uğur/Türeci-Paar mit dem Impfstoff gegen die Pandemie.

Nicht nur in der Medizin sind Leute aufgestiegen,
Haben sich einen Namen gemacht auch in anderen Gebieten.
Zahlreiche Türkeistämmige sind in Führung,
Ebenso sorgen sie für kulturelle Bereicherung.
Sucuk oder pastırma kennt fast jeder,
Bekannt nicht nur in Deutschland ist Döner.
Unternehmer*Innen leisten ihren Beitrag zur Wirtschaft,
Frisör, Schneider und andere dienen der Gesellschaft.

Und die TÜRKEI? Was bedeutet sie uns noch?
Egal wie der Standpunkt, wichtig ist sie doch;
Sind wie eine Brücke dorthin die Familien
Und unsere Wurzeln, die uns stabilisieren.
Türkei ist auch Heimat, nicht nur Urlaubsland bloß.
Auch unser Wert für die Wirtschaft dort ist groß.

Mag unser Türkisch anders sein, der Auftritt „deutschländisch“,
Sind leicht reinzulegen, ist das nicht unmoralisch?
Sagt „Almancı“ zu uns, doch ohne abwertenden Unterton.
Jedem gebührt ein Umgang mit Achtung und ohne Hohn.
Macht müde auf Dauer, sich ständig zu definieren;
Alles Mögliche zu erklären kann ganz schön frustrieren.

Weder nur Türke noch nur Deutsch – eine Mischung vielmehr,
Das Neue aus dieser Synthese ist variabel sehr
Beides heißt nicht zweifach, es gibt Zusätze und Lücken,
Unsere Ganzheit besteht nicht aus vollen Stücken.
Mehrstaatlichkeit schafft Unterschiede, nicht alles ist eindeutig,
Der Blickwinkel ändert sich auf Manches im Leben häufig.
Unser Status ist anders, nicht niedrig das Niveau.
Wertschätzung als Mensch verdienen wir alle, egal wo.
Auch Almancı sind nicht alle gleich und austauschbar
Individualität zeigt sich bei jeder und jedem, fürwahr.

Diversität ist eine Quelle für neue Anregungen,
Wenn Vorurteile nicht hemmen die Begegnungen
Im anderen zu sehen einen Gegner oder Feind,
Ist für keinen von Vorteil, auch wenn es so scheint
Wohlgesinnt zu sein, zusammenzuhalten ist heilsam,
Um die Probleme unserer Welt anzugehen gemeinsam.

„Almancı“, „Deutsch-Türken“, „Türkei-stämmige Deutsche“ – wie auch immer man uns nennt,
Ob zur Türkei, Deutschland oder zu beiden Ländern gehörend – wir sind auf dieser Erde Mensch.

Frankfurt am Main, 30.07.2021 Zahide Özkan-Rashed

< Anwerbeabkommen zwischen BRD und TR

Das Gedicht zum 60-Jährigen des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens in türkischer Sprache:

ALMANCI ´NIN SESİ

BİRİNCİ KUŞAK

Bize Almancı derler, birinci kuşak göçmen
Altımızda Opel, Ford veya Volkswagen
Takmışız gözlüyü, atarız havayı
Övünerek harcarız Alman Mark’ı
Bırakın hakketmişiz, bunda şüphe yok
Hakketmişiz, yılların yorgunluğu çok
Alın teriyle kazanmış, vardiyaya katlanmış seve seve
Yatırım yapmak, döviz sokmak için memlekete
Sıkılmışız yabancı olmaktan, yetmiş artık canımıza
Bırakın kral olalım Türkiye´de birkaç haftalığına
Yadırgamayın, bakmayın ters bize
Gitmişsek de aitiz bu ülkeye
Dersiniz: değil fikriniz açık, kalmışsınız geri
Verdiğiniz imaj temsil etmez Türkleri,
Ne olursa olsun, yine de Türkiye´liğiz
Bu bir gerçek ki inkâr edemeyiz

Terk edeli vatanı geçmiş 20, 30, 40, 50, hatta 60 sene
Niyetimiz para kazanıp bir an önce dönmek memlekete
Fırsatı kullanmakla kabul etmişiz zor şartları,
Özlemişiz köyümüzü, dostları, akrabaları
Dua edip sabretmek düşmüş, ne yapalım?
Kısıtlığa göz yumup konfordan uzak kalalım.
Ucuzluktan giyinip, keyif için parayı fuzuli sayalım,
Hepsini sonraya bırakıp, eğlenceyi kenara atalım.
Hayat Türkiye´de başlayacak, olabilir ancak orada.
Kılıfımız yaşlansa da hayallerimiz canlı kalır kafada.

Misafir isçisiydik, iki sene, belki biraz daha fazla
Gönül hasrete dayanamadı, aldık ailemizi yanımıza.
Büyük bir eve geçtik, yükseldi birden kira
İhtiyaçlar çoğaldı, çocuklar başladı okula
Mazide kaldı para koymak kenara
Almanya´daki geçim kaydı ön plana
Geçti seneler, say 20, 30, 40, 50, hatta 60
Gördük kendimizi Almanya´ya takılıp kalmış

Güya “Türkler sosyal yardım alıyor, sistemi sömürüyor”,
Oysa ek işlerde çalışan en çok Türkler oluyor
Seçim zamanında propagandaya malzeme edilir
Sene 1999, çifte vatandaşlığa karşı kampanya yürütülür,
Evet biz birinci nesil Türkler, ardımızdan sonraki nesiller
Hans bize “Kümmeltürke”, “Knoblauchtürke” der,
Duymazlıktan geliriz, çıkmaz sesimiz
Ancak soğan sarımsak yemekten vaz geçeriz,
Basit Almanca konuşulur, sanki bir çocuk karşısında
Böylece küçük düşürürler, değiller mi farkında
Deriz içten sessizce: “Boş ver aldırma”
Hatırlarız: “Buraya ait değilsin, kendini kandırma”.

Fakat haksızlık etmeyelim: ekmek paramızı kazandığımız yer
Almanya’dır. Gördüğümüz hayır çok, değil yalnız şer.
Çalışkanlığın karşılığını veren yine Almanya
Willi yol gösterdi, Hans kötü baktıysa da,
Hilde yardım etti, Gabi davrandıysa kabaca
Çünkü ortadadır katkımız topluma

Birinci, belki ikinci neslin güttüğü projeler
Erken dönüş üzerine kurulmuştu hayaller,
Gerçekleşmedi, maalesef, hayat bu
Ama emekliliğimizi geçirme fırsatı oldu
Kaldık yine Almanya ile Türkiye arasında
Tercihimiz Türkiye, olduğu gibi başta

SONRAKİ KUŞAKLAR

Ama ikinci, üçüncü nesil, dördüncü hatta
Ön plandadır onlar için Almanya.
Doğdukları, büyüdükleri, okula gittikleri
Geçimlerini sağladıkları, dost edindikleri.
Kendileri ve çocukları katılır kültürel hayata
Spor olsun, müzik olsun, daha ne varsa
Çünkü ait oldukları ülkedir Almanya
Bu gerçeği bildirirler bazen haykıra haykıra.
Ayrımcılık, dışlanma hissetmiyor değiller,
Çünkü isim değişik, belki de görünüşler
Kalite aynı, hatta yüksek olsa bile
Takılıyor bazıları önemsiz etiketlere.

Evet, ırkçılık bir sorun, yayılıyor dünyada
Yabancı düşmanlığı yer almış parlamentoda
Hanau´da gencecik insanlar oldu bir ırkçının kurbanı
20 Şubat 2020, unutmamalı bu acı anı

Ama ikinci ve sonraki kuşak bunu kabul etmiyor,
Dayanışma gösteriyor, haklarını talep ediyor.
Çünkü yabancı değiller, buraya ait, Almanyalı
Bunu çoğunluk kabul ediyor, ki böyle olmalı

Başarı elde ettiler toplumun her alanında
Siyaset, sağlık, kamu sektörü veya başka
Araştırmaları hizmet verdi tüm insanlığa
Uğur/Türeci çifti pandemiye karşı aşılarıyla
Yalnız tıpta değil yüksek seviyeye ulaşan
Diğer branşlarda da bulunur kendini saydıran
Vardır yönetici olan sayısız Türk kökenliler
Gözden kaçmaz birçok kültürel zenginlikler
Gıda sektöründe sucuk olsun veya pastırma
Tanıyor döneri yalnız Almanya değil, tüm dünya
İş adamı, iş kadını olsun katkıları ekonomiye
Kuaför olsun, terzi olsun hizmetleri millete

VE TÜRKİYE? Bizim için manası ne?
Son derece önemli, ne dersen de
Kendimizden bir parça, aileye bağlayan,
Köklerimizdir sağlamlık kazandıran
Orası da vazgeçilmez, orası da vatan
Türkiye´nin ekonomisi bizi hesaba katan.
Belki Türkçemiz değişik, davranışımız şaşırtan
Kandırılırız kolayca, nasıl kabul eder vicdan?
“Almancı” deyin, ama fırsat vermeyiz yadırganmaya
Kabul edemeyiz dışlanmayı, küçük görülmeyi asla
Artık yorulduk kendimizi tanımlamaya,
Ayrıca güç sarf etmeye, kendimizi savunmaya

Ne sade Türküz ne de sade Alman
İkisinden bir sentez oluşturmuş bu harman
Çift demek iki kat değil, ilaveler var ve eksikler
Ama gerçek olan iki taraftan etki ve kesişimler
Çok memleketliliğin ürettiği sıfatlar farklı
Değişiyor birçok konuda görüş açısı
Statümüz ayrı ama değil düşük seviyemiz
Değişikliğimizle eşitlik isteriz
Yine de bir çuvalda bağdaşmayız, olarak Almancı
Hepimiz ayrı bireyleriz, hepimiz farklı

Farklılığımızla topluma renk katalım,
Birbirimize karşı ön yargısız kalalım
Düşman değil, dost, rakip değil, ortak olalım
Saygı ve sevgiyi karşılıklı uygulayalımGücümüzü birleştirerek daha da güç kazanalım
Dünyamızın sorunlarına birlikte sahip çıkalım.

Evet: biz Almancı, Almanyalı Türk veya Türk kökenli Alman,
İki ülkeye ait veya sadece ortak dünyamızda insan

Frankfurt, 30.07.2021 Zahide Özkan

Ornament (Abstandshalter)

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