Eine deutsche Märchenerzählerin

Elsa Sophia von Kamphoevener (1878–1963) wurde bekannt als deutsche Erzählerin orientalischer und türkischer Märchen. Sie verbrachte sieben Jahre ihrer Kindheit in Istanbul, das damals noch Konstantinopel genannt wurde, und lebte ab ihrem 16. Lebensjahr zwölf Jahre lang in dieser Stadt. Ihr Vater gehörte als deutscher Offizier zu den Reorganisatoren der osmanischen Armee. Im Haushalt ihrer Eltern im damaligen Osmanischen reich wuchs sie mit verschiedenen Sprachen auf: Neben ihrer Muttersprache Deutsch gehörten unter anderem Türkisch, Griechisch und Armenisch zu vertrauten Klängen ihrer Umgebung.

Im Jahr 1906 verließ sie nach sechs Jahren Ehe mit einem deutschen Privatdozenten für Bergbau die Türkei für immer und lebte von da an nur in Deutschland. Ab 1916 veröffentlichte sie eigene Werke verschiedener Art, die sich mit dem osmanischen Orient befassten. Einer breiteren Bevölkerung bekannt als Märchenzählerin wurde sie erst nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl sie bereits Ende der 1920er Jahre in Radiosendungen Märchen erzählt hatte. Dazwischen liegen Jahre mit Veröffentlichungen, die von nationalsozialistischem Gedankengut geprägt sind.

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Wie, wer, wann, wohin, warum?

Heute — im 21. Jahrhundert, dem Zeitalter des Internet, der rastlosen Geschwindigkeit in jedem Lebensbereich — ist es kein Problem, per Flugzeug in wenigen Stunden ans andere Ende der Welt zu gelangen. Halten wir einen Moment inne, um uns klarzumachen, dass Reisen vor 100, 200 oder 300 Jahren etwas anderes bedeutete als ein Flugtrip heute. Eine Reise dauert erheblich länger, wenn man hauptsächlich zu Fuß oder per Pferd unterwegs ist, ganz zu schweigen von den Umständen und Schwierigkeiten, von denen der moderne Reisende kaum noch weiß.
Ein Beispiel: noch in den 50er Jahren etwa reiste Freya Stark an der unwegsamen türkischen Südküste hauptsächlich zu Pferd – kaum vorstellbar für die Touristen heute, die in einer Stunde vom Flughafen Antalya in die Hotels in Kemer gebracht werden.

Camel Caravan to Mecca, 1910

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