Kamele sprachlich

Auf Arabisch heißt das Kamel „Dschamal” جَمَل. Dieses Wort gehört zurselben Wurzel wie „dschamiil”  جَمِيل, auf Deutsch „schön”, und sagt damit bereits eine Menge über das Verhältnis der Menschen auf der Arabischen Halbinsel zum für sie früher lebensnotwendigen Begleiter Kamel aus.

arabische Kamele

In der Arabischen Sprache gibt es eine Vielzahl von Bezeichnungen für die verschiedensten Kamele, für junge und alte, männliche und weibliche. Insgesamt finden sich in der arabischen Sprache 160 Bezeichnungen für das Kamel!

Die Faszination für Kamele reicht über die Bezeichnungen für die Tiere viel weiter. Folgen Sie den Links, um einige Facetten dieser sogenannten Wüstenschiffe kennenzulernen, die seit Urzeiten den Menschen auch unter unwirtlichen und wüsten Bedingungen zur Seite stehen.

>> Kamele launig – Sind Kamele hübsch oder hässlich?
>> Kamele wissenschaftlich – Wann schwitzen Kamele?
>> Kamele im Koran – Wie oft kommen Kamele im Koran vor?
>> Kamele im Hadith – Muss ich mein Kamel anbinden?
>> Geflügelte Kamele – Nasreddin Hodscha fragt: Gibt es Kamele mit Flügeln?
>> Kamele – Eugen Roth dichtet

Immer noch nicht genug von Kamelen? Im Jahr 2021 erschien das ultimative Buch über Kamele: 111 Dinge über Kamele, die man wissen muss* von Walter M. Weiss und Ulrich Wernery.

Noch ein Tipp zum Schluss für alle, die Kalauer mögen: die nicht so ganz ernst zu nehmende Kamelopedia-Enzyklopädie.

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West-östlicher Diwan 2.0

Die Neubelebung von Traditionen ist gewissermaßen schon selbst zur Tradition geworden. Dies gilt im Bereich der Wirtschaft und der Handelsbeziehungen, wie am Beispiel der Seidenstraßen-Projekte gut zu sehen ist, ebenso wie im kulturellen Bereich. Ein Beispiel wir https://de.qantara.de/inhalt/ein-neuer-divan-ein-l...

Im Vorjahr gab es viele Würdigungen anlässlich des Jubiläums eines noch heute einflussreichen literarischen Meisterwerks: Johann Wolfgang von Goethes West-östlicher Diwan feierte im Jahr 2019 sein 200-jähriges Bestehen. Der Gedanke und das Bestreben, in diesem Sinne ostwestliche, west-östliche Kulturbrücken zu bauen, ist im 21. Jahrhundert lebendiger und bedeutsamer denn je. 

In diesem Jahr erschien ein neuer Beitrag zur west-östlichen Diwan-Geschichte, ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West, der explizit auf Goethes Diwan-Tradition aufbaut und unter dem Titel Ein neuer Divan.Ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West* als Buch erhältlich ist. 24 Lyriker*innen aus „Orient“und „Okzident“ schrieben Gedichte zu den Themen der zwölf Bücher des Diwans von Goethe. 

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Eine Rezension des neuen Divan veröffentlichte Noha Abdelrassoul auf qantara.de: Ein neuer Divan. Ein lyrischer Dialog zwischen Ost und West

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Kein kalter Kaffee

Die Lage ist ernst, wenn sich ein Komiker eines Themas annimmt! Kiffen, Kaffee und Kajal. Eine kurze Geschichte von allem, was uns lieb und orientalisch ist* heißt das neue Buch des Kabarettisten und Schriftstellers Kerim Pamuk. Bekannt ist Kerim Pamuk, der mit 9 Jahren nach Deutschland kam, als jemand, der humorvoll deutsch-türkische Besonderheiten aufs Korn nimmt. Aber er hat sich nicht nur als Kabarettist einen Namen gemacht, sondern auch durch seine satirischen Veröffentlichungen, angefangen bei „Sprich langsam, Türke“ (2003) über „Allah verzeiht, der Hausmeister nicht“ (2009). 

Sein 2019 erschienenes Buch über „Kiffen, Kaffee und Kajal“ zeigt auf unterhaltsame Weise, wie viele arabische und „orientalische“Wörter die deutsche Sprache schon seit Jahrhunderten „unterwandert“, d. h., es sich längst in der deutschen Sprache unbd damit in unserem Unterbewusstsein bequem gemacht haben. So wird die Wörterwanderung zu einem Stück Kulturgeschichte, das sich laut Verlagsankündigung u. a. folgender Themen annimmt:

  • Guten Morgen, Abendland! Der Orient – seit Jahrhunderten unter uns
  • Wie der Orient nach Deutschland kam
  • Ein unterhaltsames und entlarvendes Antihysterikum
  • Wirkt gegen unausrottbare Vorurteile und gefühlte Ängste

Gelesen haben wir das Buch noch nicht. Hoffen wir zum Tag des Kaffees am heutigen 1. Oktober, dass es hält, was die Vorschau verspricht.

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Die Anfänge des Islam

Bild von GLady auf Pixabay

Aus muslimischer Sicht gibt es sehr viel Literatur über die Zeit des verehrten Propheten Muhammad, über seine Aussprüche (Hadithe) und seine Taten. Die religiöse Dimension seines Wirkens liegt naturgemäß im Zentrum der Forschung aus islamischer Sicht. Die vorislamische, „ungläubige“, unwissende Zeit (arab. Dschahilija) blieb weitgehend außen vor.

Aus allgemeiner historischer Sicht ist die Arabische Halbinsel der damaligen Zeit (d. h. in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung und speziell der Zeitraum von ca. 550 bis 660) weniger gut erforscht, was unter anderem der lückenhaften Quellenlage geschuldet ist. Vermehrt ist in den letzten Jahren jedoch auch dieser Zeitraum in den Blickwinkel einer interessierten Öffentlichkeit geraten, nicht zuletzt dank einiger Publikationen zum Thema, die allgemein verständlich sind und sich nicht in erster Linie an Wissenschaftler*innen richten.

Dazu gehört das Buch, das der britische Althistoriker Glen W. Bowersock veröffentlicht hat und das seit Anfang des Jahres auch in deutscher Sprache erhältlich ist: Die Wiege des Islam. Mohammed, der Koran und die antiken Kulturen*.

Darin zeichnet er ein Bild der wechselhaften Geschichte einer Region der antiken Welt, in der vor der Geburt des Islam neben Christen und Juden auch Polytheisten um die Vormacht rangen, häufig aber auch in Eintracht miteinander lebten.

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Die Deutschen und der Orient

Die Rezension von Melanie Christina Mohr macht neugierig auf ein Buch des promovierten Historikers und Journalisten Joseph Croitoru. Von religiöser Verachtung bis ästhetischer Faszination, so die Überschrift zur Besprechung des Buchs Die Deutschen und der Orient: Faszination, Verachtung und die Widersprüche der Aufklärung*, verfasst von Joseph Croitoru.

Croitorus Darstellung stützt sich auf Quellen aus politischer Geschichte, Wissenschaft und Literatur in der Zeit der Aufklärung und untersucht die vielen Facetten des deutschen Orientbildes, wozu auch die bekannte türkenfreundliche Einstellung Friedrichs des Großen gehört.

Auch Jahrhunderte nach der Aufklärung ist Aufklärung nötig, kursieren doch über den islamischen Orient die unterschiedlichsten Vorstellungen und Klischees. Der Rezension nach zu urteilen, gelingt es Croitoru offenbar, nicht nur die verschiedenen Perspektiven darzustellen, sondern sie auch miteinander zu verknüpfen und damit eine eingehende Analyse des gespaltenen Verhältnisses der Deutschen zum Orient zu vermitteln. 

Das Buch wandert auf meine Wunschliste noch zu lesender Bücher.

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