Was die Uhr zeigt

Der höchste Uhrturm der Welt, im Bild oben zu sehen, steht derzeit in Mekka. Einschließlich Spitze misst er 601 Meter und überragt damit die Masdschid al-Haram, die Heilige Moschee in Mekka mit der Kaaba, um Längen, wie unschwer auf dem Foto aus dem Jahr 2012 zu erkennen ist.

Uhrtürme haben eine lange Geschichte. Aus der Antike ist der Turm der Winde in Athen bekannt, der erstmals im 1. Jh. v. Ch. erwähnt wurde. Im 13. Jh. entstand der Grazer Uhrturm, zahlreiche weitere Uhrtürme in anderen europäischen Städten folgten.

Zu den architektonischen Spuren, die das Osmanische Reich auf dem Balkan hinterließ, gehören auch zahlreiche Uhrtürme. Auf Türkisch werden sie Saat Kulesi genannt, in den südslawischen Sprachen sind sie als Sahat Kula bekannt. Der älteste osmanische Uhrturm wurde 1610 in Prizren (Kosovo) errichtet. Noch heute zeugen in vielen Städten auf dem Balkan Uhrtürme von einem Kapitel türkischer Geschichte. 

Der hier zu sehende Uhrturm steht in Sarajevo:

Sahat kula (1)

Das ganz Besondere an ihm ist sein Ziffernblatt. Es zeigt nämlich, anders als die Uhr in Mekka, nicht die übliche Uhrzeit an. Die Uhr in Sarajevo ist eine Uhr für die Gebetszeiten mit arabischen Zahlen. Noch bemerkenswerter ist, dass das Uhrwerk tatsächlich für die islamischen Gebetszeiten ausgerichtet ist. Die Anzeige der Uhr beginnt um 0 Uhr mit dem Sonnenuntergang. Da die Länge der Tage im Laufe des Jahres variiert und sich die Gebetszeiten verschieben, ist das regelmäßige Einstellen der Uhr ein komplizierter Vorgang, der besonderer Sorgfalt bedarf. 

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Gebetsruf und Betruf

Der islamische Gebetsruf (Adhan, arab. ‏أذان, türk. ezan) erklingt fünfmal täglich zum rituellen Gebet. Heute wird der Gebetsruf über Lautsprecher übertragen, früher stieg der Muezzin (arab. mu’adhdhin ‏مؤذّن‎) aufs Minarett, den Turm einer Moschee, um von dort zum Gebet zu rufen.

Muezzin

Der Gebetsruf erfolgt in arabischer Sprache in einer festgelegten Reihenfolge. In deutscher Übersetzung lautet der Gebetsruf in etwa wie folgt (ohne Wiederholungen):
Gott ist am größten
Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott
Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Gottes ist
Auf zum Gebet
Auf zur Seligkeit
(beim Morgengebet:) Das Gebet ist besser als der Schlaf    
Gott ist am größten
Es gibt keine Gottheit außer Gott

Ornament (Abstandshalter)

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Der Koran

Der Koran (arab. al-qur’ān القرآن) ist das heilige Buch des Islam.

Koran

Er besteht aus einzelnen Abschnitten, den Suren, die dem Propheten Muhammad (as) von Allah durch den Engel Gabriel in arabischer Sprache offenbart wurden.

Es gibt 114 Suren, die nach Muhammads Tod schriftlich festgehalten und geordnet wurden. Die am häufigsten rezitierte Sure ist die Fatiha, die „Eröffnende”, die auch bei jedem rituellen Gebet mehrmals gesprochen wird.

Jeder der Suren im Koran beginnt mit der Basmallah (arab. bismi llāhi r-raḥmāni r-raḥīm), der einleitenden Segensformel „im Namen Allahs, des Gnädigen und Barmherzigen”.

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