Gebetsruf und Betruf

Der islamische Gebetsruf (Adhan, arab. ‏أذان, türk. ezan) erklingt fünfmal täglich zum rituellen Gebet. Heute wird der Gebetsruf über Lautsprecher übertragen, früher stieg der Muezzin (arab. mu’adhdhin ‏مؤذّن‎) aufs Minarett, den Turm einer Moschee, um von dort zum Gebet zu rufen.

Muezzin

Der Gebetsruf erfolgt in arabischer Sprache in einer festgelegten Reihenfolge. In deutscher Übersetzung lautet der Gebetsruf in etwa wie folgt (ohne Wiederholungen):
Gott ist am größten
Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Gott
Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Gottes ist
Auf zum Gebet
Auf zur Seligkeit
(beim Morgengebet:) Das Gebet ist besser als der Schlaf    
Gott ist am größten
Es gibt keine Gottheit außer Gott

Ornament (Abstandshalter)

Katholischer Betruf

Im Christentum rufen bekanntlich die Glocken zum Gebet in der Kirche. In den Alpen gibt es aber seit gut 500 Jahren eine christliche Form des Gebetsrufs, bekannt als Betruf oder Alpsegen.

Mit einem solchen als Sprechgesang vorgetragenem Gebet wird um den Schutz für Mensch und Vieh in den Bergen gebeten. Der Betruf hat Wurzeln in vorchristlicher Zeit, wurde aber im 17. Jahrhundert christlich umgedeutet. Die älteste schriftliche Aufzeichnung eines Betrufs stammt aus dem 18. Jahrhundert.




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