Aischa bint Abi Bakr
Als Aischa in Mekka mit dem Propheten verlobt wurde, war sie noch ein Kind. Vollzogen wurde die Ehe nach der Hidschra in Medina, als Aischa das heiratsfähige Alter erreicht hatte.
Nach Khadidscha ist Aischa wohl diejenige seiner Frauen, die Muhammad (as) am meisten liebte. In ihrem Beisein und in ihrem Zimmer in Medina starb er im Jahr 632, und in ihrem Zimmer wurde er begraben.
Über Aischa ist viel Widersprüchliches überliefert: ihre spitze Zunge war gefürchtet, von ihrer Eifersucht und ihren Intrigen wurde berichtet. Und dennoch oder gerade deshalb war und ist Aischa, das Kind, das keine Schule oder Universität besuchte, die junge hübsche Frau, in deren Armen Muhammad starb, das Zentrum von Studien in den verschiedensten gelehrten Fakultäten, die ihre Aussprüche wegen ihrer fundamentalen Bedeutung für die Geschichte des Islam untersuchen und interpretieren: Und das seit mehr als tausend Jahren, in denen vorwiegend Männer mit solchen Aufgaben befasst waren.
Aischa lebte nach Muhammads Tod noch etwa 50 Jahre, den weitaus größeren Teil ihres Lebens. Sie hatte sich nicht nur selbst inzwischen großes Wissen angeeignet, sondern war aktiv daran beteiligt, dieses Wissen weiterzugeben und an sozialen Reformen teilzuhaben. Auch politisch spielte sie eine wichtige, wenn auch sehr umstrittene Rolle in der so genannten Kamelschlacht, in der sie gegen Ali selbst in den Kampf zog.
Ihre zentrale Bedeutung wird offensichtlich in der Hadith-Überlieferung. Mehr als 2000 Aussprüche gehen auf sie zurück. Aischa ist eine der vier Personen, auf die Überlieferungen des Propheten zurückgehen, die einzige Frau neben drei Männern (Abu Huraira, Abdullah ibn Umar, Anas ibn Malik).
2008 erscheint ein historischer Roman von Sherry Jones: Aisha. Das Juwel von Medina
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