Feigen

Feigen

Nicht nur Nasreddin Hodscha machte sich Gedanken über Feigen (zu seiner Anekdote geht es hier: Die Feigen). Feigen sind im Mittelmeerraum sehr weit verbreitet und sie werden gerne gegessen. Kein Wunder: Sie schmecken gut, egal ob man sie frisch oder getrocknet isst. 

Das Wort Feige geht zurück auf lat. ficus und ist nicht verwandt mit dem Adjektiv feig im Sinne von fehlender Mut. 

Auf Türkisch werden Feigen incir genannt. Obwohl Feigen in der Türkei gerne gegessen werden, sagt man doch im Volksglauben, dass ein Feigenbaum im Garten eines Hauses Unglück bringt. (Einen Feigenbaum zu fällen, soll aber auch Pech bringen.) Worauf sich diese Ansicht gründet, ist unbekannt, sieht man einmal davon ab, dass es keine Familie gibt, in der man nur Glück findet. Die traurigen Seiten des Lebens sind nun einmal untrennbar mit den glücklichen verbunden, Feigenbaum hin oder her. Immergrüne Feigenbäume sind jedenfalls wunderbare Schattenspender, eine Eigenschaft, die in der ursprünglichen Heimat der Feigen rund ums Mittelmeer, nicht zu verachten ist.

Jemandem in der Türkei ein Messer oder eine Schere zu überreichen heißt, dass du später mit dieser Person streiten wirst oder ihr beide sogar zu Feinden werdet. Darum sollte man diese Gegenstände nie direkt überreichen, sondern stattdessen auf den Tisch oder den Boden legen, sodass die andere Person sie aufheben kann. Falls dir jemand trotzdem eine Schere überreicht hat und du demzufolge sein Feind geworden bist, kannst du dich rächen: Pflanze einen Feigenbaum vor dem Haus der Person! Das bedeutet Pech, aber einen Feigenbaum zu fällen, bringt ebenfalls Unglück. Es gibt sogar ein Sprichwort: Ocağıma incir ağacı diktin – „Du hast einen Feigenbaum in meinem Zuhause gepflanzt!“

Auf Arabisch heißen Feige tin und es gibt sogar eine Sure mit diesem Namen im Koran: Die 95. Sure hat die Überschrift at-tin.

Auf einem ganz anderen Blatt steht die Geschichte mit dem Feigenblatt, dessen sich Adam und Eva in der biblischen Schöpfungsgeschichte bedienten, um ihre Blößen zu bedecken, nachdem sie den Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen haben.




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