Ramadanfest – das kleine Fest
An den Fastenmonat Ramadan schließt sich ein dreitägiges Fest an, auf Türkisch Ramazan Bayramı, auf Arabisch Id saghir („kleines Fest“ im Gegensatz zum Id kabir bzw. Id ul-adha, dem „großen“ Opferfest) genannt.
Am Fest werden traditionell die älteren Verwandten von den jüngeren besucht. Regional gibt es viele weitere soziale und kulinarische Traditionen. In der Türkei zum Beispiel küssen die jüngeren den älteren Verwandten zum Fest die Hände.
Das Ramadanfest wird häufig fälschlich Zuckerfest genannt in Anlehnung an die volkstümliche, aber wenig genaue Bezeichnung „Şeker Bayramı“ (türkisch für Zuckerfest). Doch ist diese Bezeichnung irreführend, denn es werden zwar am Fest auch Süßigkeiten gegessen und verschenkt, aber sie sind nicht Sinn und Zweck des Festes. Weihnachten nennt auch niemand Marzipanfest oder gar Geschenkefest, obwohl das doch recht zutreffend wäre! Also lassen Sie uns bitte lieber vom Ramadanfest sprechen!
Gelegentlich wird auch die Bezeichnung „Fest des Fastenbrechens“ für das Ramadanfest verwendet. Diese Bezeichnung ist vielleicht genauer und näher an den arabischen Ausruck „Id ul-fitr“ (zu iftar, Fastenbrechen) angelehnt. Aber das Fasten wird an jedem Abend im Ramadan beim Iftar gebrochen und im Deutschen vermittelt die korrekte Übertragung „Fest des Brechens des Ramadan-Fastens“ kaum die Festfreude, die Muslime mit dem Begriff gerne verbinden möchtgen. Das Wort Ramadanfest ist eine Lehnübersetzung zu türkisch „Ramazan Bayramı“ und drückt unserer Ansicht nach am besten aus, was gemeint ist: das Fest, das sich ans Ende des Fastenmonats Ramadan anschließt und von Muslimen in aller Welt voller Freude gefeiert wird.
Yasmin Rocek
Salam ich möchte das auch abonnieren
Ines Balcik
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