Endlich Ferien!

Hallo, merhaba und salam, Lela

wie geht es euch, habt ihr schon Sommerferien? Ich schon. Das heißt, dass ich auch schon mein Zeugnis bekommen habe. Über das Zeugnis will ich euch heute was erzählen. Halt, stimmt nicht ganz, mein Zeugnis und meine Noten verrate ich euch nämlich nicht. Die sind ganz im Ordnung, aber das ist trotzdem Privatsache! Aber ich habe mich gefragt, wie es Kindern in anderen Ländern in der Schule geht. Kriegen sie auch Zeugnisse?

Also habe ich mich ein bisschen umgehört und umgesehen und verrate euch, was ich entdeckt habe. Also Schulnoten werden schon seit ziemlich langer Zeit verteilt. Was sie aussagen, darüber streiten sich die Erwachsenen aber immer wieder (so wie Schüler*innen und ihre Eltern mit Lehrer*innen?). Irgendwo habe ich gelesen, dass schon im alten Rom Schulleistungen bewertet wurden. Es gab keine Zeugnisse mit Noten, aber die Schüler wurden so aufgestellt, dass der beste Schüler vorne stand. (Was ich nicht gelesen habe: Wie war das mit den Mädchen, durften die überhaupt zur Schule gehen?)

Erst vor ungefähr 400 Jahren fingen Schulen in Deutschland an, Zeugnisse zu geben. Bis sie fester Bestandteil der Schulzeit wurden, dauerte es ab dann immer noch eine ganze Weile. Grundsätzlich sollten Zeugnisse und Noten Schulleistungen vergleichbarer machen, aber ihr wisst ja selbst, was davon zu halten ist: andere Lehrer, andere Noten.

In manchen Ländern bekommt man ab der ersten Klasse Noten, in anderen erst mal nur ein allgemeines Zeugnis ohne Benotung.

In Deutschland gibt es die Noten von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend). Die 6 ist noch jung, sie gibt es erst seit 80 Jahren! In der Türkei war es genau umgekehrt, hat mir meine Oma erzählt: 5 war die beste Note, 1 die schlechteste. In Nordamerika bekommt man Buchstaben: A ist am besten, E oder F ganz, ganz schlecht. In China gibt es ganz besonders viele Noten: von 1 bis 100, wobei 100 am besten ist. In vielen Ländern gibt es offenbar ein Punktesystem, aber die Systeme zur Bewertung sind überall anders. Ganz schön kompliziert. Oder doch nicht, denn es reicht, wenn man weiß, was an der eigenen Schule gilt. 

Dass man sich irgendwie rausreden kann ("an der Schule, von der ich komme, war 6 aber die beste Note!"), dürfte schwierig sein, fürchte ich.

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Türkische Meerjungfrau

Hallo, merhaba und salam, Lela

kennt ihr das Märchen von der kleinen Meerjungfrau? Der dänische Dichter Hans Christian Andersen schrieb es vor sehr langer Zeit, nämlich im Jahr 1837. Ich finde das Märchen so traurig. Die arme Meerjungfrau, die alle Arten von Schmerzen und Kummer erträgt, um den Prinzen zu schützen und in seiner Nähe zu sein, obwohl er gar nicht weiß, dass sie seine Retterin ist. Eine Meerjungfrau, ihr wisst schon, das sind Fabelwesen, die einen Fischschwanz haben anstelle von Beinen und im Wasser leben. Um zu ihrem Traumprinzen zu kommen, erträgt die Meerjungfrau im Märchen viele Qualen, um den Fischschwanz in Füße verwandeln zu können.

Bestimmt kennt ihr Arielle und den Zeichentrickfilm dazu. Dann kennt ihr eigentlich auch das Märchen von der kleinen Meerjungfrau, denn der Disney-Film hat das Märchen als Vorlage genommen. Natürlich ist die Filmhandlung reichlich ausgeschmückt, zum Beispielen mit den unsympathischen genossen Flotsam und Jetsam.

An der Uferpromenade von Kopenhagen (das ist die Hauptstadt von Dänemark) sitzt seit über hundert Jahren eine kleine Meerjungfrau aus Bronze und er innert an den Märchendichter H. C. Andersen und die traurige Geschichte von der kleinen Meerjungfrau und ihrer einseitigen Liebe zu ihrem Traumprinzen.

Auch an anderen Orten der Welt gibt es Statuen einer Meerjungfrau. Das Bild oben zeigt die kleine türkische Meerjungfrau aus Bronze.

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Lesefutter Märchen und Sagen

Hallo, merhaba und salam, Lela

lest ihr eigentlich genauso gerne wie ich? Auch wenn schönstes Maiwetter ist und ich gerne draußen bin, lese ich eigentlich immer gerne mal ein Buch. Das geht jetzt sogar heimlich im Bett, weil es ja so lange hell ist. Wenn ein Buch besonders spannend ist, stehe ich sogar freiwillig besonders früh auf, um noch vor der Schule was lesen zu können. 

In die Bücherei bin ich schon immer gerne gegangen. Da gibt es immer genug Bücher, die ich noch lesen könnte. Ein Tipp für Lesemuffel: In der Bücherei kann man sich auch Spiele oder Hörgeschichten ausleihen und Filme natürlich auch.

Einen Tipp für die Erwachsenen habe ich auch: Wenn ihr uns Kindern Bücher schenken wollt, dann guckt doch mal beim Deutschlandfunk. Da werden nämlich jeden Monat sieben Bücher für junge Leser vorgestellt.

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Kinderlieder

Hallo, merhaba und salam, Lela

kennt ihr das deutsche Sprichwort „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“? Mir gefällt das, ich singe nämlich sehr gerne. Und ihr? Habt ihr mir schon euer Lieblingslied verraten? 

Ich habe keine Lieblingssängerin und mag auch nicht nur einen bestimmten Musikstil. Aber es gibt Lieder, die ich sehr gerne mag, weil sie eng mit meiner Familie, mit meiner Mama verbunden sind. Lieder, die sie mir vorgesungen hat, als ich klein war. Schlaflieder, Kinderlieder, fröhliche Lieder, traurige Lieder. Gemeinsam Lieder singen, das mag ich sehr gerne.

An welche deutschcen Kinderlieder könnt ihr euch erinnern? Ich mag gerne „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“ und „Der Mond ist aufgegangen“. Cool finde ich, wenn man „Abendstille überall im Kanon singt. Türkische Kinderlieder stelle ich euch noch vor. (Ich wollte gerade auf die Lieder verlinken, aber so viele türkische Lieder, wie ich dachte, gibt es da noch gar nicht!)

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Im Frühling wird es bunt

Hallo, merhaba und salam, Lela

war es bei euch letzte Woche auch so eisekalt? Ich bin froh, dass das Wetter jetzt wieder Richtung Frühling geht. Ich freue mich darauf, endlich wieder mehr draußen spielen zu können, ohne dass ich vorher mehrere Schichten an Jacken und Pullis anziehen muss. (Sind eure Eltern in einem wärmeren Klima aufgewachsen? Dann wisst ihr, was ich meine!)

Wann habt ihr die ersten Schneeglöckchen draußen entdeckt? Ich freue mich immer, wenn ich welche sehe, denn so weiß ich: Weit kann er nicht mehr sein, der Frühling. Ein lustiger Name für eine Blume ist das: eine kleine Glocke im Schnee. Aber ich kann mir gut vorstellen, wie der Name entstanden ist. Auf Türkisch heißen diese Frühjahrsboten übrigens Kardelen, hat mir meine Mama erklärt. Den arabischen Namen der Blume hat mein Papa mir natürlich auch verraten, aber ich vergesse ihn leider immer. Auf jeden Fall schreibt sich das so زهرة اللبن und wird ungefähr ausgesprochen als zahra al-labn. 

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