Häkelspitzen
Traditionell dienen kunstvoll gefertigte Spitzen als Borten und Verzierungen für Tücher und Kleidungsstücke aller Art. In der Türkei werden solche kunsthandwerklichen Spitzen Oya genannt. Traditionell war die Herstellung von Oya-Spitzen eine Beschäftigung der städtischen Frauen, die schönsten Spitzenarbeiten entstanden im osmanischen Herrscherhaus.
Traditionelle Oya-Spitzen wurden aus Seide gefertigt, heute überwiegen Kunstfasern. Unterschieden werden viele Arten der Spitzenherstellung. Am häufigsten entstehen sie mit der Häkelnadel (tiğ oya), mit der Sticknadel (iğne oya) oder mit einem Occhi-Schiffchen (mekik oya).
Es gibt unendlich viele Muster und Farben, wobei Blumenmuster vorherrschend sind. Diese Spitzenblumen und Bordüren sprechen ihre eigene Sprache. Neben regionalen Vorlieben für bestimmte Muster und Farben (manche Muster haben eigene Namen) bestimmen Geschmack, Geschick und Gefühl der Kunstwerkerin über das Aussehen und die Gefühle, die mit der Sprache der Spitzenblumen traditionell transportiert werden können.
Ein anderer Name für die türkische Spitzenkunst ist Dantel. Dieses Wort ist abgeleitet von französisch dentelle für Spitze.
Spitzenverzierte Kopftücher, Handtücher, Tischdecken oder ähnliche dekorative Stücke werden auch heute gerne gearbeitet, die Oya-Kunst lebt als beliebte Freizeitbeschäftigung weiter und wird in vielen Formen gepflegt. Oya-Kunst ziert Stücke die Aussteuer ebenso wie Geschenke u. a.
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