Islamische Spuren in Portugal
Das maurisch-andalusische Erbe Spaniens ist weitgehend bekannt, nicht zuletzt durch die prächtige Alhambra in Granada, die Jahr für Jahr Touristenströme aus aller Welt anzieht.
Weniger bekannt sind die islamischen Spuren in Portugal. Im Zuge der christlichen Reconquista wurden zwar die meisten Spuren maurischen Einflusses getilgt, aber einige Bauten aus maurischer Zeit haben dennoch die Zeit überdauert. Dies gilt besonders für einige Gebäude, die ursprünglich als Moscheen errichtet, später aber zu Kirchen um- oder neu gebildet wurden.
So wurde zum Beispiel die Hauptmoschee von Lissabon zwar komplett zerstöprt, die neue Kathedrale von Lissabon aber genau an ihrem ursprünglichen Standort errichtet. Die Kirche São Clemente in Loulé wurde zwar als christliche Kriche gebaut, hat aber einen Krichturm, der ursprünglich als Minarett der damaligen Moschee errichtet wurde. Die besterhaltene ehemalige Moschee in Portugal findet sich in Mertola. Das erste Moscheegebäude stammt aus dem 9. Jahrhundert, in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde es erneuert und erweitert. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die frühere Moschee als Kirche genutzt, im 16. Jahrhundert wurde der ursprüngliche Charakter des Gebäudes durch Umb auarbeiten weiter verändert. Nicht verändert hat sich bis heute die Ausrichtung des Gebäudes nach Mekka, sodass christliche Kirchgänger dort noch immer in Richtung der islamischen Heiligtümer beten.
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