Tiernamen

Zu den zahlreichen arabischen Lehnwörtern in der deutschen Sprache zählen auch einige Tiernamen.

Auf den ersten Blick erschließt sich die arabische Herkunft bei Giraffe und Gazelle. Beide Wörter sind aus den Italienischen ins Deutsche gewandert, die arabischen Ursprungswörter sind zurāfa زرافة für Giraffe (wörtl. „die Liebliche“) und ġazāl غزال für Gazelle. Gazellenarten sind in Afrika und Asien beheimatet, Giraffen in Afrika – für beide Tierarten fehlten Deutschsprachigen im wahrsten Wortsinn die Wörter, und sie griffen auf die zu Zeiten Marco Polos und blühender italienischer Handelsstädte welterfahreneren Italiener und deren Wörter für die Giraffe und Gazelle zurück.

Weniger bekannt ist vielleicht, dass das Merinoschaf nach einem nordafrikanischen Berberstamm benannt ist, den Beni Merin, von denen sie hauptsächlich gezüchtet wurden, bevor die wollreiche Schafart nach Europa gelangte. Heute ist Australien einer der Hauptproduzenten von Merinowolle.

Noch verblüffender mag erscheinen, dass sogar der Seevogel Albatros einen Namen trägt, dessen Ursprung in einem arabischen Wort liegt. Man nimmt zwar an, dass auch lateinisch albus für „weiß“ bei der Namensgebung des weißen Vogels eine Rolle spielte, aber der Wortursprung von Albatros lässt sich zurückführen auf arabisch al-qādūs, was Schöpfkrug bedeutet. Der Albatros hat auf dem Schnabel eine röhrenförmige Ausformung, die zu der Gedankenverbindung führte. Manchmal werden auch arabisch qaṭrás (stolz marschieren) oder arabisch al-ġaţţās (Tauchvogel) als Wortwurzel für Albatros genannt.

Ein weiterer gefiederter, schillernder Gesell aus dem Tierreich trägt möglicherweise einen Namen, der auf ein arabisches Wort zurückgeht: der Papagei. Wortursprung könnte arabisch babbaḡā sein.

Kultur – Arabesken

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