Enzyklopädie der gelehrten Frauen

Muslimische Gelehrte, das sind diese alten Männer mit Bart, Kopfbedeckung und in einem wallenden Gewand – einer weit verbreiteten Vorstellung nach. Wie viel weibliche Gelehrte es in der Geschichte des Islam gab, ist weitgehend unbekannt, unter Muslimen ebenso wie unter Nicht-Muslimen. Die englischsprachige Wikipedia listet eine beeindruckende Zahl an gelehrten Frauen auf, beginnend mit dem 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung bzw. dem 1. Jahrhundert nach der Hidschra. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und doch ist es eindrucksvoll zu sehen, wie viele weibliche Gelehrte die islamische Welt im 7. und 8. Jahrhundert aufwies. Danach geraten die weisen Frauen für Jahrhunderte in den Hintergrund, nur wenige herausragende Namen sind überliefert. 

Erst im 20. und 21. Jahrhundert zeigt sich ein anderes Bild: Musliminnen treten aus dem Schatten und leisten wichtige Beiträge zur wissenschaftlichen und theologischen Forschung. Mohammad Akram Nadwi, Dekan des Cambridge Islamic College und Rektor des Al-Salam Institute in Großbritannien, hat nun eine umfangreiche Enzyklopädie islamischer gelehrter Frauen vorgelegt unter dedm Titel Al-Muhaddithat: The Women Scholars in Islam. In 43 (!) Bänden hat er in jahrelanger Arbeit die unglaubliche Zahl von 10.000 (!) Biografien gelehrter Frauen dokumentiert.

Wer mehr über den Autor erfahren möchte und wie er als traditioneller Muslim zum Verfasser dieses umfassenden Lexikons weiblicher Gelehrsamkeit wurde, lese den deutschsprachigen Artikel von Julia Ley bei qantara.de.




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