Türkisblaues Meer gibt es an türkischen Küsten. Aber weshalb eigentlich? Sehen wir uns die Herkunft der beiden Wörter „türkisch“ und „türkis“ einmal näher an. Unschwer lässt sich auf den ersten Blick erkennen, wie ähnlich sich die beiden Wörter sind. Und das ist möglicherweise überraschend, aber keineswegs ein Zufall, wie sich unten zeigen wird.
Die Bezeichnung „Türk“ für einen bestimmten Zusammenschluss von asiatischen Nomaden ist sehr alt. Erstmals wird das Wort „Türk“ in chinesischen Schriften aus dem 6. Jahrhundert erwähnt. Später wurde der Begriff ausgeweitet und übertragen, auch von islamischen Gelehrten, bis „Türk“ zur Bezeichnung für die Sprach- und Völkerfamilie der Türken wurde, die im Laufe der Geschichte hauptsächlich in Anatolien sesshaft wurde.
Das Minderal bzw. der Schmuckstein Türkis wurde früher in Deutschland „Kallait“ bzw. lat. „callaina“ genannt. Diese beiden Wörter gehen wiederum zurück auf altgriechisch „kalláïnos“, das „blau und grün schillernd“ bedeutet. Im 15. Jahrhundert setzte sich in Frankreich die Bezeichnung „pierre turquoise“, d. h. „türkischer Stein“ durch. Die Kreuzfahrer, die Türkise mit nach Europa brachten, nahmen offenbar an, dass das Mineral aus der Türkei stammte. Eigentlich aber kamen Türkise aus dem Iran und wurden in der Türkei nur gehandelt. Das Wort „turquoise“ aber blieb auch in der deutschen Sprache erhalten, nämlich als Türkis. Noch später wurde das Wort auch für die Farbe verwendet, die so faszinierend zwischen Blau und Grün schimmert, beim Schmuck ebenso wie beim klaren Meerwasser an warmen Küsten.
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