In allen Anrainerstaaten des Mittelmeers ist er zu finden: der farbenprächtig blühende Oleander – in nördlicheren Gefilden Europas ist er beliebt als Kübelpflanze, denn Frost verträgt er nicht gut. Der Ursprung des Worts Oleander liegt im Lateinischen bzw. Italienischen, nicht im Türkischen oder Arabischen. Nun ist bekannt, dass unmittelbar aus dem Türkischen nur relativ wenige Wörter ins Deutsche übernommen wurden. Auffällig ist, dass auch Pflanzennamen kaum aus dem Arabischen entlehnt wurden – abgesehen von der Aprikose.
Vielleicht haben wir für Pflanzen des Mittelmeerraums eher die alten griechisch- oder lateinischstämmigen Bezeichnungen eingebürgert, während arabische Wörter dann ins Spiel kamen, wenn es um damals in Europa wissenschaftliches Neuland ging, etwa in Medizin, Chemie und Mathematik.
Zurück zum Oleander (von lateinisch olea = Olivenbaum und lateinisch laurus = Lorbeerbaum): Er blüht in den Sommermonaten in Farben von Weiß bis zu vielen Rosa- und Rottönen. Kein Wunder also, dass er auch Rosenlorbeer genannt wird. Achtung: So schön Oelander anzusehen ist, so sind doch alle Pflanzenteile giftig.
Auf Türkisch heißt der Oleander Zakkum, was wiederum direkt entlehnt ist aus arabisch zaqqum (زقوم).
Das Besondere am Oleander aus islamischer Sicht ist, dass die Pflanze gleich vier Mal im Koran erwähnt wird. Allerdings gilt der koranische Oleander als verfluchte Pflanze, die unmittelbar der Hölle entstammt und die Verdammten beim Verzehr der giftigen Früchte bis ins tiefste Innere quält.
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