Kein kalter Kaffee

Die Lage ist ernst, wenn sich ein Komiker eines Themas annimmt! Kiffen, Kaffee und Kajal. Eine kurze Geschichte von allem, was uns lieb und orientalisch ist* heißt das neue Buch des Kabarettisten und Schriftstellers Kerim Pamuk. Bekannt ist Kerim Pamuk, der mit 9 Jahren nach Deutschland kam, als jemand, der humorvoll deutsch-türkische Besonderheiten aufs Korn nimmt. Aber er hat sich nicht nur als Kabarettist einen Namen gemacht, sondern auch durch seine satirischen Veröffentlichungen, angefangen bei „Sprich langsam, Türke“ (2003) über „Allah verzeiht, der Hausmeister nicht“ (2009). 

Sein 2019 erschienenes Buch über „Kiffen, Kaffee und Kajal“ zeigt auf unterhaltsame Weise, wie viele arabische und „orientalische“Wörter die deutsche Sprache schon seit Jahrhunderten „unterwandert“, d. h., es sich längst in der deutschen Sprache unbd damit in unserem Unterbewusstsein bequem gemacht haben. So wird die Wörterwanderung zu einem Stück Kulturgeschichte, das sich laut Verlagsankündigung u. a. folgender Themen annimmt:

  • Guten Morgen, Abendland! Der Orient – seit Jahrhunderten unter uns
  • Wie der Orient nach Deutschland kam
  • Ein unterhaltsames und entlarvendes Antihysterikum
  • Wirkt gegen unausrottbare Vorurteile und gefühlte Ängste

Gelesen haben wir das Buch noch nicht. Hoffen wir zum Tag des Kaffees am heutigen 1. Oktober, dass es hält, was die Vorschau verspricht.

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Woher kommt die Aubergine?

Vom exotischen Gemüse sind sie längst zum gewohnten Anblick am heimischen Gemüsestand geworden: die Auberginen. Manchmal werden sie auch „Eierfrucht“ (auf Englisch: eggplant) genannt. Das liegt wohl an ihrem Aussehen, das – mit sehr, sehr viel Fantasie – an ein riesengroßes, dunkles Ei erinnern könnte. Dem Wesen der Auberginen besser gerecht werden da schon die klangvollen Bezeichnungen der türkischen Küche: „Der Imam fiel in Ohnmacht“ (auf Türkisch: İmam bayıldı) heißt ein vegetarisches Gericht aus mit Zwiebeln und Tomaten gefüllten und in Olivenöl geschmorten Auberginen, das Sie unbedingt einmal probieren sollten.

Aber wir schweifen ab: Hier geht es um die Herkunft des Worts Aubergine. Das Gemüse selbst wanderte irgendwann vor langer Zeit von Asien aus nach Westen. Während wir eher Auberginen mit dunkler Farbe kennen, gibt es sie auch in helleren Farbschattierungen über Helllila bis Weiß. 

Das Wort selbst aber stammt aus der arabischen Sprache. Aus arabisch ألباذنجان / al-bāḏinǧān wurde katalanisch albergínia, bis schließlich die Aubergine in den deutschen Sprachraum kam. 

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