Goethe und Scheherazade

Goethes Interesse für den Islam und seine literarischen Auseinandersetzung mit orientalischen Vorbildern und Einflüssen haben wir im Kandil-Magazin bereits mehrfach thematisiert, die Links finden Sie unter diesem Beitrag. 

Ein bereits vor zwei Jahren auf qantara.de erschienener Beitrag  (Melanie Christina Mohr: Mephistopheles spricht, Scheherazade taktiert) bringt uns heute zur märchenhaften Seite Goethes in seiner Auseinandersetzung mit dem Orient und dem Islam allgemein und 1001 Nacht im Besonderen. Erst Anfang des 18. Jahrhunderts erschien die erste Übersetzung der Erzählungen aus 1001 Nacht in einer europäischen Sprache, übertragen von Antoine Galland. Auch wenn Galland die Geschichten nicht wortgetreu übersetzte, sondern sie den Vorstellungen und dem Geschmack eines europäischen Publikums der damaligen Zeit anpasste, so hinterließ die Veröffentlichung der Geschichten aus dem exotischen orientalischen Kulturkreis bleibenden Eindruck quer durch Europa. Bereits der junge Goethe  kannte wohl Scheherazade und die Geschichten, mit denen sie Nacht für Nacht den König bezaubert und ihr Leben verlängert. 

Noch immer ist das grundlegende Werk zur Einführung in Goethes Auseinandersetzung mit der märchenhaften Welt von 1001 Nacht das Buch „Goethe und 1001 Nacht“ von Katharina Mommsen.

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Bücher zum Sufismus

Der in der Schweiz ansässige Chalice Verlag hat sich auf spirituelle Literatur spezialisiert. Unter den Publikationen des Verlags finden sich auch viele Werke zur islamischen Mystik und zum Sufismus. Bemerkenswert u. a. ist eine neue Lizenzausgabe des Klassikers von Annemarie Schimmel über den persischen Mystiker al-Halladsch, der im Jahr 922 von  religiösen Extremisten ermordet wurde: Halladsch - Oh Leute, rettet mich vor Gott*. 

Im Verlagsprogramm finden sich auch Werke zu Ibn Arabi, der im 12./13. Jahrhundert im mittelalterlichen Andalusien lebte, und von Bülent Rauf, der sich im 20. Jahrhundert der Weitergabe von Ibn Arabis Werk widmete und mit seinen Veröffentlichungen zum Verständnis der gemeinsamen Grundlagen der abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam beiträgt.

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Delikate Pistazien

Pistazien sind Nüsse – oder? Als Nüsse genießen wir sie und vergessen darüber, dass Pistazien Steinfrüchte und damit biologisch verwandt sind mit Oliven, Pfirsichen und ähnlichen Früchten. Im Gegensatz zu ihnen essen wir bei Pistazien gewissermaßen den Kern. Pistazien enthalten viel Vitamin E und sollen dabei helfen, Krebserkrankungen vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken.

An dieser Stelle interessiert uns vor allem das Wort Pistazie: Woher stammt es?

Die Antwort, Sie ahnen es, lautet: aus dem Orient. Der Ursprung des Wortes Pistazie liegt in der persischen Sprache. Wie andere ursprünglich persische Wörter (z. B. Paradies, Karawane, Basar) gelangte es nicht direkt vom Persischen ins Deutsche, sondern auf Umwegen. Aus pers. pistah wurde griech. pistake bzw. pistakion, lat. pistacia und pistacium, ital. pistacchio, bis schließlich im Deutschen die Pistazie daraus wurde.

Im Arabischen, das kein p kennt, wurde das persische Wort für Pistazie zu فستق (fustuq), im heutigen Türkischen heißt die Pistazie fıstık.

Ursprünglich stammt der Pistazienstrauch übrigens aus West- und Kleinasien und verbreitete sich dann im gesamten Mittelmeerraum. Heute wachsen Pistazienbäume auch in Nordamerika und in Asien. Weltweit sind Menschen man auf den Geschmack dieser schmackhaften Nussart gekommen.

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